Interflug

#1 von Volkmar , 24.10.2023 15:29

Mein kurzer Abriß:

Die Interflug - Gesellschaft für den internationalen Flugverkehr mbH ( wie mit vollem Namen hieß) wurde am 18.09.1958 gegründet. Die Interflug diente zuerst als Charter- bzw. Bedarfsfluggesellschaft. Dies war notwendig um internationale Flüge ins nichtsozialistische Ausland möglich zu machen.
Weil nicht nur in der BRD sondern am 01.05.1955 auch in der DDR die Deutsche Lufthansa (DLH) gegründet wurde, gab es Probleme im internationalen Flugverkehr.
Nach Zusammenlegung der zwei DDR-Fluggesellschaften am 01.09.1963 endete der Rechtsstreit im Obsiegen der BRD.

Der erste offizielle Flug für den DDR-Luftverkehr (DLH) fand am 16.09.1955 mit einer IL-14P mit einer Regierungsdelegation der DDR nach Moskau statt.

Am 08.02.1991 gab die Treuhandgesellschaft die Liquidation der Interflug der DDR bekannt. Es war den Konzernen an keiner Konkurrenz zur Lufthansa gelegen- wie bei vielen Dingen die in der DDR Wirtschaft abgewickelt wurden.

 
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RE: Interflug

#2 von Ostwind , 24.10.2023 15:30

Gehörten die Flughäfen nicht auch zur Interflug ?
Erfurt, Leipzig, Dresden, Berlin-Schönefeld, Barth.....

 
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RE: Interflug

#3 von Fred Feuerstein , 24.10.2023 15:38

Ich möchte dies mit KMST gar nicht in Frage stellen, es ist historisch ja so belegt. Nur bis wann da was stattgefunden haben soll, ist mir etwas unklar. Ich bin in KMST groß geworden.
Vielleicht ist der Platz lange Zeit für irgendwas bzgl der IF vorgehalten worden ?

 
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RE: Interflug

#4 von Bornemann , 24.10.2023 16:18

Leider ist DDR-Interflug.de momentan ein brachliegendes Land. Grund: keine Zeit :-)
Luftfahrt-Eisenach ist nur hinsichtlich Erfurt und Eisenach interessant, wobei Erfurt derzeit abgeschaltet ist. Der Grund ist der selbe, wie oben.
Allerdings entsteht gerade "unter der Haube" eine große Verbleib-Datenbank der Flugzeuge der DDR.

Irgendwann werden wir das mal neu machen.

Zu den Plätzen:
Eisenach (Aber nur Ersatz für Erfurt 1959 bis 61)

 
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#5 von Lachner , 24.10.2023 16:20

Eines sollte dabei nicht vergessen werden, die INTERFLUG war Teil der Landesverteidigung und sämtliche Flugzeuge der Interflug wären im Krieg als Teil der Transportfliegerkräfte dem Chef Transportfliegerkräfte in Beeskow unterstellt worden.
Nicht umsonst war ein Großteil der Interflugpiloten an der OHS Kamenz/Bautzen ausgebildet worden und galten als Reserveoffiziere.

 
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#6 von Joachim , 24.10.2023 16:21

Das galt auch für andere Fluggesellschaften.
Beispiel: Pan Am betrieb eine Flotte von 19 Boeing 747-100, die der USAF gehörten. Die Flugzeuge wurden mit verstärktem Fussboden, zusätzlichen Frachtluken und einem Frachtladesystem ausgerüstet, wodurch übrigens das Leergewicht um rund 5900 kg erhöht wurde.
Im Krisenfall unterstanden diese Flugzeuge sofort der USAF.

Naja, und World-Airways und Co sind ja Firmenkonstrukte, die meist über viele Wege sowieso der CIA und anderen unterstehen.

 
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#7 von Karsten , 24.10.2023 16:22

Es wäre doch wohl sehr naiv, annehmen zu wollen, dass damals die Bundespost, die Bundesbahn und auch die (Bundes)Lufthansa im Spannungsfall nicht zu 100 % in die militärische Planung und Aktivitäten eingebunden worden wäre ........

 
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#8 von Joachim D. , 24.10.2023 16:24

Damals war ein Dr. Andreas Kramer der Hauptgeschäftsführer. Der Name sagt mir aus der Zeit vor 1989 überhaupt nichts.


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#9 von Maulwurf , 24.10.2023 16:26

Nun, sein Vater aber bestimmt?

Goolge listet sogar Andreas-Kramer als Sohn Erwins.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Kramer

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#10 von Albert , 24.10.2023 16:28

Mit dem vorhandenen Flugzeugpark und unter marktwirtschaftlichen Bedingungen hätte sie sich bestimmt selbst zerschlagen. Was wurde im eigenen Haus unternommen das es nicht dazu kommt? Ist doch klar das alle anderen etwas tun um einen evt. Konkurrenten von der Platte zu bekommen. Ging ja auch anderen so z. B. DEUTRANS ... nur mal so - ohne jetzt die Arbeit der Treuhand in den Himmel zu heben - im Gegenteil.


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RE: Interflug

#11 von Kleinert , 24.10.2023 16:30

Meinst Du wirklich ?

Immerhin wurden zur Wende viele Flugzeuge abgetellt und neue Bestellt. Einige davon bereits vor der Wende. So A310 und vermutlich (es fand sich bisher kein schriftlicher Beleg) TU-154M, TU-204, IL-96, Kamow KA-32.

Die IL-62M lagen auf dem Level besserer Boeing 707-300B. Die IL-18, also die, die noch flogen, waren abgeschrieben und somit gar nicht so teuer. 2 von denen sind immer noch im Einsatz!

Zudem gab es Planspiele ab 1987, also theoretische Erprobung der Ablösung der TU-134 durch Boeing 737-300/400/500.

Das Ende von IF ist in meinen Augen einfach politisch gewollt gewesen.

Das gleiche wiederholte sich später mit BERLINE, der ausgegründeten IL-18-Staffel.

 
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RE: Interflug

#12 von Wehner , 24.10.2023 16:36

Schau dir doch einfach einmal das weltweite Fluggeschäft von 1990 bis heute an ... wer wurde neu gegründet, welche alten Gesellschaften gingen pleite, gingen in andere auf ... es sind hunderte ... da die Interflug jetzt als Überflieger im weltweiten Kampf der Fluggesellschaften zu sehen ist auch Unfug. Ihr ging es nicht anders wie vielen anderen Betrieben ...

Wenn sogar Anfang 1990 der Interflug-Chef Klaus Henkes feststellt, dass bisher durch die Ticketpreise lediglich die Hälfte der Kosten gedeckt sei und somit erheblicher Subventionsbedarf bestehe - sagt Wikipedia jedenfalls. Dann Haupt-Ostmarkt tot, Agrarflug tot

Wo fliegen die IL 18 noch ?? Kirgistan, Somalia, Angola, Kuba ... wegen Lärmrichtlinien wohl nicht woanders anders zu betreiben.

http://www.zeit.de/1990/46/begehrtes-flu...komplettansicht


Du sprichst doch von Zeiten vor der Aufteilung.
IF-Verkehrsflug war geschäftsfähig und hatte nur etwas über 100 Millionen "Schulden". Bei Firmen dieser Kragengröße sehr wenig.
Auch LH oder andere betrieben zu dieser Zeit noch Spritfäasser wie etwa Boeing 727.
Man hatte angefangen, sich zu konsolidieren. Nur, den Markt, den IF bediente, der war eben wichtig, und hier wollten andere größere Stücke vom Kuchen.
Auch LH förderte die IF (Siehe Interhansa und Intercondor), solange sie wichtig für den Konzern waren. Als LH die europäiasche PanAm-Niederlassung erwerben konnte, liess sie IF fallen.
Selbst Berline erhielt für Flugzeuge der IF überhöhte Rechnungen.

Natürlich sind die Millionen nichts ... nur der stärkere gewinnt halt immer - egal woher er die Stärke hat. Sei es echte Stärke oder auch nur Lobby, oder egal was ... Schauen wir wer in den Aufsichtsräten sitzt. Politiker ...


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RE: Interflug

#13 von Bonsai , 24.10.2023 16:39

OK, es waren eben die 310ner incl. Simulator.
Ich kenne eine airline, die hat mit nur 4 Maschinen recht gut am Markt mithalten können - nennt sich jetzt Nikki, war wohl mal lauda-air.
Neben der BWL (die ich zusätzlich zu einem Ingenieurstudium mit Erfolg absolviert habe) solltest Du auch die VWL bedenken. Zum damaligen Zeitpunkt 90/91 war der Reisemarkt noch nicht globalisiert, wie heute. Somit hatten deutsche Gesellschaften (auch für den Anfang mit russischen IL-62) sehr wohl eine Chance, mithalten zu können - und wenn man einen Billigsektor eröffnet hätte.
Deine Versuche, die mittlerweile allgemein bekannten Abwicklungsverbrechen der Treuhand und andere, noch zu rechtfertigen, solltest Du öfter zum Besten geben - dann hättest Du mehr Lacher auf Deiner Seite.
Bevor es jetzt persönlich wird: wir sollten uns Beide mäßigen ...

 
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RE: Interflug

#14 von German , 24.10.2023 16:40

Also stelle mich bitte hier nicht als den Treuhandvertreter und beschöniger deiner Treuhandverbrechen hin. Das sind schon imfame Unterstellungen und mal wieder alleinige Phantasie.
Man kann nur den Kopf schütteln und darüber lachen.

Eine Niki mit ihren 28 Flugzeugen gibt es nicht mehr und so erfolgreich war sie nicht. Das ist mittlerweile Air Berlin. Eine Gesellschaft die selber wankt.
Lauda Air wurde 2002 von Austrian Airlines vor der Pleite bewahrt und übernommen. Mittlerweile existiert nur noch der Name. Niki Lauda ist also zweimal gescheitert - einmal mit Lauda Air und einmal mit Niki.

Was hier mit den Betrieben der DDR passiert ist, ist die heutige Wirtschaft. Warum soll ich mir einen Konkurrrenten ins Haus holen wenn ich es selbst kann? Eine Interflug hätte nur Überstanden wenn sie die notwendige politische und überragende wirtschaftliche Stärke besessen hätte. Sie hatte aber beides nicht ...

Einiges zum Thema entstehung der Interflug ist mit Originaldokumenten unter
http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichke...index-0.html.de

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RE: Interflug

#15 von Lotse , 24.10.2023 16:42

Mir hats gereicht von Schönefeld nach Leningrad, Moskau, Alma-Ata, Sotschi, Varna. Das war auch alles eine besondere Welt, Was sollt ich in Paris oder London- kommt ja laufend im TV.


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