Das auf einer Anhöhe südöstlich des Stadtzentrums von Neubrandenburg in den 1930er Jahren errichtete Kasernenobjekt ist durch seine exponierte Lage weithin sichtbar und prägt das Stadtbild. Die Reihe der fünf großen Unterkunftsgebäude mit dazu parallel stehenden fünf großen Hallengebäuden und zehn kleineren hierzu quer stehenden Hallen (Leitersystem) bilden in Zusammenhang mit den beiden Kopfbauten aus dieser Zeit das Rückgrat der Kaserne. Die Quergebäude sind paarweise so in die Lücken zwischen den Unterkunftsgebäuden und großen Hallen gestellt, dass diese die Gesamtanlage in fünf Einzelhöfe unterteilt. Die fünf Kasernenblöcke und die beiden dazugehörenden Kopfbauten-Gebäude gehören zum Denkmalbereich Kasernenkomplex Weg am Hang.
In den vergangenen Jahren wurden weitreichende Recherchen hinsichtlich der Geschichte der Liegenschaft in der Zeit des 2. Weltkrieges und in den Folgejahren vorgenommen. Hierzu haben sich neue Gesichtspunkte ergeben, die Auswirkungen auf die Gestaltung der Liegenschaft haben. In den Hallen der Kaserne wurden zeitweise Kriegsgefangene in der Zeit des 2. Weltkrieges untergebracht, in unmittelbarer Nähe des großen Kriegsgefangenenlagers Stammlager II A im Bereich Fünfeichen, welches nach 1945 als Lager des sowjetischen Volkskommissariat für Inneres (NKWD-Lager Speziallager Nr. 9) weitergeführt wurde. Weiterhin wurde die Liegenschaft am Kriegsende zeitweise als Repatriierungslager genutzt.
Die Unterkunftsgebäude wurden 1936 in Massivbauweise als dreigeschossige, vollunterkellerte Gebäude mit Walmdach erbaut. Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligem Ziegelmauerwerk mit Luftschicht und Klinkerfassade. Die Fassaden sind durch ein Klinkermauerwerk mit dunklen Ziersetzungen an den Giebeln geprägt. Die tragenden Innenwände und Stützen bestehen ebenfalls aus Ziegelmauerwerk. Durch vorgehende Baumaßnahmen befinden sich in einigen Räumen Trennwände in Leichtbauweise. Zur Umsetzung der Flächenforderungen der Raumbedarfe sollen die Bestandsinnenwände teilweise abgebrochen und durch neue ersetzt werden. Die Kellergeschossdecken sind vorwiegend als Ziegelgewölbedecken ausgebildet, vereinzelt sind Stahlbetondecken vorhanden. In den Erd- und den beiden Obergeschossen wurden Stahlsteindecken eingebaut. Die Dachtragwerke bestehen aus einer mehrfach stehende Kehlbalkenkonstruktion mit Ziegeleindeckung. Die über 80 Meter langen Gebäude sind durch zwei Treppenhäuser durchgängig vom Keller- bis zum Dachgeschoss erschlossen. In den Fluren befinden sich noch einzelne historische Türen die erhalten werden. Der Einbau der neuen Fenster aus Holz erfolgt hinsichtlich Teilung und Gliederung analog zur historischen Überlieferung. Die Fenster der Flure und Treppenhäuser werden wieder sechsflügelig errichtet.
Bild: Gebäude 5
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Im Gebäude 2 zieht in den unteren beiden Geschossen ein ein Sanitätsversorgungs- und Sanitätsunterstützungszentrum ein. Das Gebäude wird über einen Aufzug barrierefrei bis in alle Geschosse erschlossen. Somit können in den Obergeschossen barrierefreie Arbeitsplätze bzw. Unterkünfte eingerichtet werden. Das Gebäude 3 wird Dienst- und Stabsgebäude für 41. Panzergrenadierbrigade und Gebäude 5 als Unterkunftsgebäude genutzt.
Weiternutzung durch Bundesswehr. Die dort ab Oktober 1990 das Wehrbereichskommando VIII aufbaute. Mit dem Titel: Division/Wehrbereichskommando VIII
Ca. ab 1994: 14. Panzergrenadierdivision
Nach Auflösung der Division verlegte der Stab der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern" von Torgelow in die Kaserne am Hang. Die seit der Bundeswehr dann Tollense-Kaserne heißt.