Marinetechnikschule Parow

#1 von Strelasund , 09.10.2022 17:56

Victoria Kietzmann ist erste Kommandeurin

Die deutsche Marine hat laut eigenen Angaben zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Kommandeurin. Die 36-jährige Korvettenkapitänin Victoria Kietzmann wurde am Freitag ernannt, wie die Marinetechnikschule (MTS) in Parow mitteilt.

Sie hat das Kommando über die Lehrgruppe C der Schule übernommen und trägt nun die Verantwortung über die gesamte Grundausbildung inklusive der fachlichen Weiterbildung der Mannschaftsdienstgrade.

„Ich freue mich sehr auf diesen neuen Dienstposten, zumal es meine Wunschverwendung war. Aber ganz besonders freue ich mich auf die neue Verantwortung und bin gleichzeitig auch dankbar für die Chance, mich einbringen zu können“, so Korvettenkapitänin Kietzmann.

Die Neue innerhalb der Führungsspitze der MTS ist hier nicht ganz unbekannt. Sie war in früherer Zeit Chefin der 9. Inspektion, einer Grundausbildungseinheit. Danach absolvierte sie ihre Ausbildung als Teilnehmerin des Lehrgangs Generalstabs-/Admiralstabsdienst National 2020 an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

Der Kommandeur der Schule, Sven Janssen, selbst erst seit Kurzem im Amt, nannte den Wechsel einen nicht alltäglichen. „Ich finde es brillant, dass die erste Kommandeurin der Marine bei uns an der MTS eingesetzt wird“, sagte er.

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RE: Marinetechnikschule Parow

#2 von Strelasund , 09.10.2022 18:22

NVA-Haudegen Thomas Hector war auf fast allen Funkmasten

Erst hat er der DDR gedient, dann Deutschland: Soldat Thomas Hector (54) kennt sämtliche Funkmasten der Deutschen Marine. An vielen hat er als Elektriker sogar persönlich geschraubt. Der NVA-Haudegen der Marinetechnikschule Parow könnte in luftigen Höhen sogar Handys reparieren.

Soldat Thomas Hector (54) könnte in luftigen Höhen sogar moderne Handys reparieren. Über die Jahre hinweg hat der Elektroniker und Ausbilder an der Marinetechnikschule Parow (MTS) zahlreiche Funkanlagen der Deutschen Marine erklommen – egal ob auf dem Land oder zur See. „Der höchste Punkt auf einer Fregatte befindet sich in etwa 45 Metern Höhe“, sagt Hector, der auch Trainer für Höhenrettung ist. „Vom Deck aus geht es noch 20 Meter in die Höhe.“ An Bord müsse das nicht jeder können. Doch es gibt immer „Seemänner“, die auch dafür trainiert werden – von Thomas Hector. Entweder direkt auf dem Schiff oder bei einem Lehrgang in der Strelasund-Kaserne. „Jemand, der Höhenangst hat, kann das nicht machen“, sagt Hector. „Als Trainer stellt man schnell fest, ob ein junger Soldat es drauf hat oder nicht.“

Thomas Hector hat es drauf. Schon lange. Dies zeigt auch sein Dienstgrad bei der Marine – Oberstabsbootsmann (OSB) – davon gibt es an der MTS nur wenige. In einem Szenario muss sich der Auszubildende einfach in seinen Gurt fallen lassen. „Das Seil fängt einen auf“, sagt Hector. „Dafür braucht man Vertrauen.“ Und Sicherheit im Umgang mit dem Equipment ist wichtig. Denn ganz oben an den Funkmasten fängt die eigentliche Arbeit des Technikers erst an. „Die Höhe muss man ausblenden“, sagt er, „und sich auf den Job konzentrieren.“ Nach der Arbeit winkt meist ein beeindruckender Ausblick. „Vom Rand des Rostocker Fernsehturms aus habe ich erst gesehen, wie unglaublich grün die Hansestadt an der Warnow ist.“
Hector fing als Funker an und wurde im Laufe der Karriere zum Techniker. Lange Zeit war das Bauen, Warten und Reparieren der Funk- und Fernmeldetechnik in MV sein Job. Nun bildet er die jungen Soldaten aus – bringt ihnen das Hightech-Löten bei bzw. wie man selbst Platinen und elektronische Module baut. „Pro Klasse können wir 20 Soldaten aufnehmen“, sagt er. Erst werden die jungen Soldaten zu Elektronikern ausgebildet, nach der IHK-Prüfung erfolgt die Spezialisierung, angepasst an unterschiedliche Waffensysteme, nicht nur für die Marine, sondern auch für Luftwaffe und Heer.

Der gebürtige Demminer, der heute mit seiner Familie in der Gemeinde Preetz bei Stralsund lebt, zählt mit seinen 54 Jahren zu den alten Haudegen an der MTS. Angefangen hat seine militärische Laufbahn schon vor der Wende, 1987 stieg er als Soldat der Nationalen Volksarmee (NVA) ein. Eigentlich wollte er über diesen Weg studieren – doch durch den Übergang von DDR zur BRD wurde daraus nichts. „Mein NVA-Verband war damals der erste, der von Peenemünde in den Westen gefahren ist“, erinnert er sich an die Situation. „Es war schon komisch. Aber wir haben unseren Job gemacht und die ihren. Was mir persönlich an Flensburg in Erinnerung geblieben ist: Dort im Hafen war das Wasser klarer“, so Hector.

Die Wendezeit war für viele der NVA-Soldaten schwierig. Halt und Sicherheit gab Hector jedoch die Deutsche Marine, die den Soldaten übernahm. „Da bin ich reingewachsen“, sagt er heute. „Lange wusste man nicht, wo die Reise hingeht. Da war man schon ängstlich.“ Nach der Übernahme konnte er sich rasch eine neue Berufsperspektive erarbeiten. „Nach mehr als 30 Jahren sieht man heute kaum noch Soldaten mit NVA-Vordienstzeit“, sagt er.

Für seine heutigen Auszubildenden ist die Situation eine andere. „Wir zeigen den jungen Menschen gleich klare Chancen auf, bieten ihnen eine Berufsperspektive“, sagt Hector. „Bei einem guten Einkommen.“ Wer seine Ausbildung zum Systemelektroniker bei der MTS macht, würde gleich ein normales Soldatengehalt bekommen, welches über dem Einkommen eines vergleichbaren Azubis aus der freien Wirtschaft liegt.

Erstmalig angeheuert bei der MTS hat Hector im Jahr 2000. Nach einem vierjährigen Intermezzo am Marineamt in Rotsock, bei dem er für alle Landfunkstellen der Marine verantwortlich war – kehrte 2012 jedoch nach Parow zurück.
(OZ)
Fotos:MTS


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RE: Marinetechnikschule Parow

#3 von Flipperdream , 05.11.2023 17:31

Ja, Parow / Kramerhof hat so seine Geheimnisse:

Einst MHG-18 und Marineschule.

Am 12.10.1934 kaufte die Deutsche Verkehrsfliegerschule GmbH (DVS) 183 preußische Morgen am Parower Haken.
Die Verkäufer waren der Landwirt Karl Anton Freiherr von Langen aus Parow und die Hansestadt Stralsund in der Person von Oberbürgermeister Dr. Karl Heydemann.
Das Land wurde für den Bau eines Land- und Seefliegerhorstes gekauft.
Mit dem Bau der Zufahrtstraßen wurde bereits vor dem Kaufvertrag begonnen.
Baubeginn des Fliegerhorstes war Anfang 1935.

Zitat
Die DVS wurde am 01.04.1925 in Berlin-Staaken gegründet. Offiziell bildete sie Flugzeugführer für den zivilen Luftverkehr aus. Tatsächlich wurde der Pilotenbedarf für die Deutsche Lufthansa fast nur in der DVS ausgebildet. Die DVS war aber auch aktiv am geheimen Aufbau der Luftwaffe beteiligt. Während ihrer Zugehörigkeit zur DVS galten die Freiwilligen nicht als Soldaten, die Ausbildungszeit wurde aber später auf die Dienstzeit in der Luftwaffe mit angerechnet.
Mit dem Erlass vom 26.02.1935 wurde die Reichsluftwaffe am 01.03.1935 ein dritter Wehrmachtsteil neben das Reichsheer und die Reichsmarine. Ab 01.04.1935 wurde die DVS von der Luftwaffe übernommen. Die Seefliegerhorste und Seeflieger gehörten noch zur Reichsmarine. Die Flugzeugführer- und Fliegerwaffenschulausbildung der Seeflieger war dem Kommando der Fliegerschule (See) unterstellt


 
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RE: Marinetechnikschule Parow

#4 von Lachner , 05.11.2023 17:33

Einiges zur Geschichte auch noch unter http://www.parow-info.de/

Die gedeckte Aufstellung in den 30gern erfolgte auf Grund der Festlegungen in den Bestimmungen des Versailler Vertrages von 1919. Deutschland war darin der Aufbau von Luftsteitkräften untersagt. Die Marine wurde z. B. auf 15000 Mann begrenzt und die Zahl der Schiffe genau vorgegeben.

Das Reichwehr Ministerium begann damals schon in den 20 ern mit geheimen Vorbereitungen. Im März 1933 wurde dann z. B. der unverfänglich klingende Deutsche Luftsportverband gegründet. In Prenzlau hieß die Fliegerschule Forst- und landwirtschaftliches Flugversuchs-Institut. Der Fliegerhorst Erfurt Bindersleben hieß 1934 Luftverkehr Thüringen A. G. Erfurt.

 
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RE: Marinetechnikschule Parow

#5 von Chester , 05.11.2023 17:37

Die NVA stationierte in Parow ihr Marinehubschraubergeschwader-18
Eigentlich waren die Hubschrauber schon recht lang bei der VM im Einsatz... ein kleiner Abriß

Ich versuch es mal......!
- im September 1959 wird im HG-34 die Seekette gebildet. Vorkommando in Parow ab März 1960.
- 15.09.62 Herauslösung der "Gruppe Parow" aus Bestand der LSK/LV und Unterstellung zur VM.
- Offizieller Start 1. März 1963 als sst. Hubschrauberstaffel der VM.
- ab Dez. 1965 DH Hubschrauber in Bereitschaftsystem der VM
- 1.März 1969 Verleihung der Truppenfahne
- 01.12.1971 Umbenennung der "Hubschrauberstaffel der Volksmarine" in "U-Jagd-Hubschrauberstaffel 18" (UJHS-18) durch Ministerbefehl. ( das war mir neu)
- 1.Dez. 1976 Hubschraubergeschwader der Volksmarine wird gebildet und eine zweite Hubschrauberstaffel mit Mi-8T aufgestellt-.
- 1. Dez. 1977 Bildung einer Grenz-Hubschrauberkette zum Einsatz bei Grenzbrigade Küste.
- 31.Okt.1979 Zuführung der ersten drei von insgesamt neun UAW-Hubschrauber vom Typ Mi-14PL// 1980 Aufstellung der UAW Staffel mit 9 Mi-14PL
- 26. Feb. 1981 (25. Jahrestag) Verleihung d. Ehrennamens "Kurt Barthel"
- 1. Dez. 1981 offiziell umbenannt zu Marinehubschraubergeschwader "Kurt Barthel"
- 20.April.1981 Einbeziehung des Geschwaders in das Diensthabende System der Luftverteidigung (DHS). Eine Mi-8T stand in Parow in ständiger Alarmbereitschaft.

Struktur des MHG-18:

1. Hubschrauberstaffel
2. Hubschrauberstaffel
Kontroll- und Reparaturstaffel (KRS)
Fliegertechnisches Bataillon 18
Stab

1990:
- ab 01.04.1990 Zwei Mi-8T dienen umgebaut der Schnellen Medizinischen Hilfe. Der SAR-Dienst des MHG-18 wird mit Mi-8TB sichergestellt:
SAR-80, Warnemünde
SAR-81, Parow
SAR-82, Peenemünde
- 27.September 1990 letzter Flugtag mit Verbandsüberflügen über Kdo VM und MFG-28 Laage.

http://www.nachrichtenbetriebsamt.de/SNB11526.JPG

http://www.nachrichtenbetriebsamt.de/SNB11554.JPG


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RE: Marinetechnikschule Parow

#6 von Muenzer , 05.11.2023 17:41

Objekt aus der Luft
Der Flugplatz war außerhalb dieser Aufnahme.

Foto: abfotografiert im Museum auf dem Dänholm


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RE: Marinetechnikschule Parow

#7 von Signalgast , 05.11.2023 17:54

Flottenschule der Volksmarine

https://www.youtube.com/watch?v=xT6VY-Sjpp4

 
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RE: Marinetechnikschule Parow

#8 von Lotse , 05.11.2023 17:56

1963-1970 Die Flottenschule war ein Stellvertreterbereich der Offiziersschule der Volksmarine Stralsund

Die Flottenschule war praktisch das Gleiche wie Unteroffizier und Fähnrichschule bzw. MTS bei den anderen TSK der NVA.

1971-1981 war Schulboot-Brigade mit allen Schiffs- und Bootstypen der Flotte für Ausbildungszwecke in Parow stationiert.


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RE: Marinetechnikschule Parow

#9 von bitti , 06.11.2023 19:23

Zitat von Lotse im Beitrag #8
1963-1970 Die Flottenschule war ein Stellvertreterbereich der Offiziersschule der Volksmarine Stralsund

Die Flottenschule war praktisch das Gleiche wie Unteroffizier und Fähnrichschule bzw. MTS bei den anderen TSK der NVA.

1971-1981 war Schulboot-Brigade mit allen Schiffs- und Bootstypen der Flotte für Ausbildungszwecke in Parow stationiert.


Nein, es waren nicht alle Schiffs- und Bootstypen in der Brigade. Nicht dabei waren die Küstenschutzschiffe und die U-Jäger. Bei Ausbildung auf U-Jäger wurde dieser (maximal 2 Schiffe) durch die 1. Flottille gestellt.


Zur Brigade gehörten:
3 MLR-Schiffe KRAKE (bis 1976)
3 MSR-Schiffe Projekt 89.1 (MSR kurz)
3 MSR-Schiffe Projekt 89.2 (MSR lang)
3 RS-Boote Projekt 205
3 TS-Boote Projekt 206
Wohnschiffe HABICHT und GROBIAN

(Wieder) Gründungstag ist der 01.12.1970


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