Aktion »Dichter«
Die Aktion »Dichter« lief mit Beginn des Jahres 1988 an und war darauf gerichtet, Angriffe auf drahtgebundene Nachrichtenverbindungen (Kabel, Trassen, Schalthäuser, Verstärkerstellen) der DDR nachzuweisen bzw. abzuwenden, in Sonderheit in den östlich von Ostberlin gelegenen Flurbereichen Ahrensfelde – Blumberg; Strausberg – Hönow – Altlandsberg und Dahlwitz-Hoppegarten – Vogelsdorf. Ausgehend von den einer Gruppe aus neun Mitarbeitern im diplomatischen Dienst (mutmaßliche CIA-Residentur in der Botschaft der USA) seit 1985 zugeschriebenen Manipulationen an Fernmeldeeinrichtungen der DDR, war unter der Leitung der HA II/3 ein vielschichtiges Zusammenspiel der Diensteinheiten HA VIII, HA III, HA VI, HA VII, Abteilung 26, Abteilung II BVfS Frankfurt/O. und Abteilung II BVfS Potsdam zustande gekommen: Den Mittelpunkt bildete ein verzweigtes Stützpunkt-, Beobachtungs- und Meldesystem zur Kontrolle und Überwachung von Diplomaten, Botschaftsmitarbeitern und Diplomaten-Fahrzeugen (Aufenthaltsorte, Anlaufstellen, Fahrtrichtungen). Die HA III betrieb dabei die funkelektronische Aufklärung und Zielfahndung mithilfe dreier fester Peilstationen und eines mobilen Peil-Autos: So war im HA II/3-Führungspunkt »Linde« eine Peilstation der HA III/F/1 mit der Feststellung von Millisekunden-Sendungen im Frequenzbereich 135 bis 480 MHz zum Nachweis technischer Angriffe auf Kabelverbindungen befasst. Die HA III/14, in Kooperation mit der HA II/16, bewerkstelligte an ausgewählten Fahrzeugen den An- und Abbau des in einem speziellen Container untergebrachten Peilsystems »Hummel«: Peilsender (Frequenz 27 MHz, Leistung 6 W, Reichweite ca. 2 km) und Fernsteuerempfänger. Das jeweilige Gebiet wurde mit einem Funkteppich belegt, der die Peiltechnik am Auto beim Befahren ein- und beim Verlassen ausschaltete, sodass die installierte Technik außerhalb des Funkteppichs passiv blieb. Zusätzlich erfolgte die Kontrolle durch Video-Überwachungsanlagen an verschiedenen Punkten.
Waren dazu bestimmte Aktionen zu spüren oder auszuführen ?