Mecklenburgischen Metallwarenfabrik (MEMEFA)
Die Fabrik, 1936/37 erbaut, eine Tochtergründung der Dürener Metallwerke und Bergmann – Borsig Berlin, stellte als Zulieferer für die Flugzeugindustrie wie die Heinkel Werke in Rostock, Arado in Warnemünde, Dornier in Wismar, Teile aus Aluminium und Duraluminium her. Unter anderem waren das Propeller, Treibstofftanks, Tragflächen und Lenkeinrichtungen.
2. Weltkrieg
Auch Fertig- und Halbfertigprodukte für die deutsche Industrie verließen dieses Werk, genauso wie bis Juni 1941 Aluminiumbleche für die Sowjetunion. In der MEMEFA waren über 2600 Mitarbeiter beschäftigt, nach Kriegsausbruch 1939 auch Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter aus mehreren Nationen: Niederlande, Belgien, Frankreich, Polen Ukraine, Weißrussland und Jugoslawien.
Demontage und Sprengung
Die Fabrik, die am 12. April 1945 ihre Produktion eingestellt hat, nahm auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) die Produktion jetzt ausschließlich für zivile Zwecke (vor allem Kochtöpfe und Pfannen), teilweise wieder auf. Parallel zur Weiterproduktion wurde mit der Demontage begonnen. Ein Teil der Maschinen und Anlagen blieben in Waren und kamen ins „Eisenwerk“ in der Teterower Str. in Waren, ein weiterer Teil wurde für den Aufbau der Neptun-Werft nach Rostock geliefert. Die Betriebsunterlagen, wie Pläne, Zeichnungen und der Rest an Maschinen und Anlagen wurden nach Magnitogorsk, Sibirien, gebracht, um dort ein ähnliches Werk aufzubauen. Auch technische Zeichner und andere Fachkräfte mussten mit hinter den Ural, das Werk aufbauen.
Nach Beendigung der Demontage wurde das Werk gesprengt. Das Verwaltungsgebäude blieb stehen und wurde bis in die 60iger Jahre als Weiterbildungseinrichtung für die Ausbildung in bautechnischen Berufen sowie als Kreisparteischule der SED genutzt.
Erholungszentrum Waren 1. Januar 1965
Der Gewerkschaftsbund der DDR- FDGB- übernahm Mitte der 60igerJahre das Haus und nutzte es als Ferieneinrichtung bis 1990. Ende der 80iger Jahre wurde es im Zusammenhang mit dem Abzug der sowjetischen Atomraketen aus Warenshof nochmals umgebaut.
1994 konnte der im Herbst 1990 gegründete Verein das Haus und ein dazu gehörendes Grundstück von der Treuhand kaufen. Die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern ist ein Ort des Dialogs.