Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#1 von Wassermann , 03.03.2016 16:07

Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse waren formell der Abteilung Sicherheit im ZK der SED direkt unterstellt. Diese Unterstellung spiegelt sich im Gelöbnis wieder.
Fachlich geführt ab 1969 durch eine Hauptabteilung im Innenministerium.
Standorte und Aufgaben jeder Hundertschaft im Krieg war bereits im Frieden geklärt. Daher konnten vor Ort bereits die Ausrüstung und Bewaffnung eingelagert werden.
Kampfgruppenangehörige waren gediente Reservisten und die Einberufung zum Reservedienst blieb durch Kampfgruppenzugehörigkeit erspart.

Gelöbnis

Ich bin bereit,
als Kämpfer der Arbeiterklasse
die Weisungen der Partei zu erfüllen,
die Deutsche Demokratische Republik,
ihre sozialistischen Errungenschaften
jederzeit mit der Waffe in der Hand
zu schützen
und mein Leben für sie einzusetzen.

Das gelobe ich!

Wassermann  
Wassermann
Beiträge: 10
Punkte: 22
Registriert am: 22.02.2016


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#2 von Ludwig , 03.03.2016 16:11

"Sie trugen graue Kutten und irrten ziellos umher ..."

Ludwig  
Ludwig
Beiträge: 20
Punkte: 49
Registriert am: 24.02.2016


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#3 von Ulrich , 03.03.2016 16:13

Hier ein Video vom großen Tam Tam am 13. August 1986

https://www.youtube.com/watch?feature=end...1&v=-ML5K1UZTBI

Ulrich  
Ulrich
Beiträge: 29
Punkte: 53
Registriert am: 24.02.2016


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#4 von Logitech , 03.03.2016 16:15

Das waren schon Kräfte.
Kampfgruppen.... um sich vor Resi Dienst in NVA zu drücken. Wo waren sie denn als es galt ihr Gelöbnis 1989 zu erfüllen :?:
"Sie trugen graue Kutten und irrten ziellos umher ...

Hallo ihr Spötter
Wer hat 61 an der weißen Linie in Berlin an vorderster Front gestanden? Ich glaube doch es waren die Kampfgruppen!!
Aber wer hat die PPSh 41 weggeschmissen und ist nach dem Westen abgehauen? Das war kein KG-angehöriger !!
Und vorm Residienst gedrückt,ich glaube ich habe in den 23 Jahren KG mehr Dienst gehabt als mancher 10ender,denn ich durfte nach meiner Schicht bei der DR bzw.
am Wochenende zum Dienst antreten.Klar unsere Uniform war nicht die Schönste,sie war jedenfalls zweckmäßig.
Zur Erfüllung des Gelöbnisses:Es hätte nur eines Befehls bedurft.......,blos unsere Untrerkünfte und Waffenkammern waren von sogen.Bürgervertretern versiegelt und bewacht.
Aber wo waren die Gen.der NVA,des Wachreg.usw ? sie standen unter E I D ,wir hatten "nur" ein Gelöbnis abgelegt.
So nun genug.Ich hoffe das diese Verspottung zuende ist ,denn auch wir haben für unsere Heimat eingestanden.

 
Logitech
Beiträge: 24
Punkte: 36
Registriert am: 24.02.2016


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#5 von Manfred , 03.03.2016 16:19

Es ist m.E. absolut unter der Gürtellinie eine Organisation wie diese zu verspotten.
Überall gibt es gute und weniger gute Angehörige. Über letztere sei uns ein Scherz erlaubt...
Trotzdem war es doch ein seltsamer Verein. Und trotzdem ist die Frage berechtigt: Wo waren sie 1989 hzu Vertedigung dessen was sie verteidigen sollten...
Ich sags Dir, sie waren mit auf der Montagsdemo weil sie auch die Nase voll hatten von diesem Scheiß-Laden.

 
Manfred
Beiträge: 30
Punkte: 42
Registriert am: 26.10.2015


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#6 von Heinz , 03.03.2016 16:21

Zur Ehrenrettung der Kampfgruppe:

Es haben vor diesen billigen Bürgerbüros gekuscht:
1. Das komplette Ministerium für Staatssicherheit
2. die komplette NVA
3. Die komplette Volkspolizei

und wir machen den ehrenamtlichen Kampfgruppen den Vorwurf, wo wir gutbezahlten Profis alle durch die Bank versagt haben ...

 
Heinz
Beiträge: 22
Punkte: 46
Registriert am: 24.02.2016


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#7 von EK Meier ( gelöscht ) , 03.03.2016 16:23

Sicher keine Häme zu den KG. Ich sehe hier eher den Diskussionsansatz aus dem Gelöbnistext heraus zur besonderen Stellung der KG zum Schutz der SED. Diese Sonderstellung hat die NVA zum Beispiel nicht.

EK Meier

RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#8 von Holzfäller ( gelöscht ) , 03.03.2016 16:24

Das MfS ursprünglich auch nicht.
Aber in Laufe der Zeit hat sich die SED auch exclusiv deren Dienste bemächtigt. Schon die Bezeichnung "Schild und Schwert der Partei..." ist eine Anmaßung gewesen. Sie sollte das Schild und Schwert aller Bürger der DDR gewesen sein, wurde aber hauptsächlich vor den verkorksten Karren der SED gespannt und darf ihn bis heute alleine aus dem Dreck ziehen....
Die VP hat sich sehr schnell gewandelt. Ich sehe noch, wie schnell die die VP-Kennzeichen an den PKW abgekratzt haben. Man brauchte sie weiter. Voller Stolz haben sie aber nicht mitgekriegt, daß sie der neue Dienstherr voller Ekel mit der Kohlenzange angefasst hat ...
Über die NVA äußere ich mich hier nicht - sind zuviele hier, die mich dann mit faulen Eiern bewerfen ...

Holzfäller

RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#9 von Peter , 03.03.2016 16:26

Da scheinen einige darüber zu reden wie der Blinde von der Farbe.
Ich war in meinem früheren Betrieb für die Kampfgruppen verantwortlich und habe später beim MdI Einheiten betreut.
Hut ab vor den Leistungen. In den Einheiten waren nicht nur junge Burschen sondern auch ältere Angehörige bis um die 60 Jahre.
Wer einmal dabei war, wenn im Herbst die Abschlußüberprüfungen stattfanden, der konnte eine hohe Moral und Einsatzbereitschaft erleben und das
in der Freizeit am Wochenende, wenn sich andere tapfere Genossen um ihre Familien kümmerten.
Zum Glück wurden die Einheiten ( ich spreche aus Halle) nicht gegen die Montagsdemonstranten eingesetzt wurden, wie das unserer Politprominenz
vorschwebte.
quecke12

Peter  
Peter
Beiträge: 29
Punkte: 45
Registriert am: 24.02.2016


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#10 von Ole , 03.03.2016 16:27

Gelöbnistext hin oder her.
Ich habe meine Befehle in meiner letzten Einheit(im Verkehrswesen)ausschließlich aus dem Trapo-Amt erhalten,und diese beinhaltetzen den Schutz von
verkehrstechnischen Einrichtungen wie Eisenbahnbrücken ,Tunnel, Gleisanlagen usw.im grenznahenRaum.
Dem entsprechend war auch unsere Bewaffnung und Ausrüstung.
Da war aber nirgens eine SED-Kreis,bzw Bezirksleitung in der Nähe.
Zum Schluß noch Danke für die Sachliche Unterstützung an alle die eine Lanze für die KG gebrochen haben

 
Ole
Beiträge: 42
Punkte: 78
Registriert am: 16.10.2015


RE: Kampfgruppen der Arbeiterklasse

#11 von Peter , 03.03.2016 16:29

Historisch wurden die KG in Folge des 17. Juni 1953 gebildet.
In blauer Kombi mit roter Armbinde. So wurde dann vor allem am 1. Mai demonstriert.
Politisch unterstanden sie (abgesehen vom Generalsekretär der SED) den jeweiligen Abteilungen für Sicherheit ZK, BL. KL,bzw. den Bezirks- oder Kreiseinsatzleitungen der SED
Diese leiteten auch die Stellvtr. für politische Arbeit der Kdr. an.
Militärisch wurden sie vom MdI. angeleitet. Für die Hundertschaften gab es in den VPKA einen Offizier KG. In den Ämtern der Kat. I wie z. B. Halle
waren es zwei KG-Offiziere. Diese planten mit den Kommandeuren die Ausbildung.
Analog der NVA gab es auch Politunterricht in gekürzter Form.
Die Bataillone, wie z.b. in den Leunawerken unterstanden der dortigen KL der SED und wurden militärisch von der BdVP angeleitet.
quecke12

Peter  
Peter
Beiträge: 29
Punkte: 45
Registriert am: 24.02.2016


   

Ausreisewillige
DSF und Freundschaftszüge

Xobor Forum Software von Xobor
Datenschutz