Konsum war in der DDR nicht mit dem heute assoziierten Begriff des "Verbrauch" besetzt. Konsum war in der DDR über weite Stecken die Konsumgenossenschaft an sich mit dem Betrieb von Läden und Kaufhallen. Hier vorwiegend im ländlichen Raum und in Kleinstädten. Wir als DDR verfügten damals über flächendeckende Einkaufsmöglichkeiten an "Waren des täglichen Bedarfs" (WtB). Zum Lohn gab es dann die Konsummarken zum kleben und eine kleine Geldzurück Garantie.
Heutzutage gibts fast nur noch EKZ am Rande von Städten und das Dorfvolk muß über lange Strecken hinfahren. Per Bus geht nicht mehr, weil zur Förderung der Autoindustrie der Busverkehr fast abgeschaft wurde. Ein Rückschritt bis in die Steinzeit.
Konsum war eine gute Erfindung. Laden auf jeder Klitsche. Da die kleinen Läden personengebunden betrieben wurden.... an WE unverhofft Besuch.... bei Ladenchefin zu Hause vorgesprochen.... und schwupps noch mals schnell geöffnet und das nötigste inkl. Getränke mitgebracht. Damals ging das alles
Auf alle Fälle hatte der Konsum immer Bier für Stammkunden parat. Denn im Sommer war so eine Kiste hier oben fast Gold Wert und auch der Urlauber zahlte gerne den doppelten Preis.
Nach der Wende/Einheit mussten ja auch dieses Konsumgenossenschaften abgewickelt werden. Ihre Präsenz im Lande war den Lebensmittelkonzernen wie Aldi und Co einfach ein Dorn im Auge da eine alteingeführte Konkurrenz. Der letzte Posten war Konsum Berlin/Brandenburg in der J-Orlopp-Str in Berlin. Das Gebäude liegt immer noch Brach und bietet ein Trauerspiel.
Wenn wir uns noch mal die Situation 1990 vor Augen halten: Wer von uns Ossis hat denn da noch den Konsum aufgesucht, sondern ist zu ALDI & Co gerannt. Genau wie die Ostprodukte waren auch die Ost-Verkaufsstellen schlagartig out. Das hätte auch nix geändert, dass sich Ende der 90er die Ossis so langsam wieder an Ostprodukte zurück gesehnt haben. Die echten Produktions- und Verkaufsstätten waren zu diesem Zeitpunkt bereits mausetot.
Der Stadtbewohner sah sich wohl mehr als HO Kunde. Da HO in der Stadt das Angebot dominierte. Auf dem Lande war Konsum unverzichtbar mit seinen kleinen Läden.
Der Dorfkonsum war auch ein wichtiges Element sozialer Kontakte. Inzwischen vereinsamen die Alten schon. Unfähig Raum für soziale Kontakte selbst neu zu organisieren. Brachte eine Studie im TV vor etwa 14 Tagen.
War das immer schön wenn Mutter´n am Jahresende den Karton mit den Marken aus dem Schrank geholt hat. Da war immer die ganze Fam. eingespannt zum Einkleben.Es wurde ja je nach Umsatz des KONSUM Dividende ausgezalht. Das waren dann so zwischen 2,00 % und 3,5% des geklebten Markenwertes,da konnte schon mal schön was zusammenkommen.
Auch bei mir im Heimat- Dorf gibts schon lange keine Lebensmittel mehr zu kaufen. Früher gab es Bäcker, Fleischer und Konsum und dadurch mehr soziale Kontakte. Wie es eben in der DDR besonders auf dem Land war, die Leute haben viel mehr zusammengehalten