Bunker Tessin

#1 von Jupp , 22.09.2016 13:18

Der Bunker Tessin war in DDR Zeiten ein geheimer Hauptgefechtsstad der Volksmarine und im Krieg eine Führungsstelle der Vereinten Ostseeflotten der Streitkräfte des Warschauer Vertrages.

Er kann besichtigt werden.

Näheres unter: http://www.bunker-tessin.de/

Aber nehmt die historischen Texte dort nicht so genau. Zu viele Fehler und Ungereimtheiten sind enthalten.

 
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RE: Bunker Tessin

#2 von Muenzer , 22.09.2016 13:23

Dazu finde ich hier nichts. Auch wenn sich etwas wiederholen sollte, möchte ich die Gedanken anbringen. Ich fand auf der Website des jetzigen Bunkerherren folgende Einträge:
Eventuell stehen Kenner der Szene näher zum Erdenker der Zeilen.

Zitat
Zur Führungstechnik gehörte u.a. die Fernübertragungsanlage zur Darstellung der operativen und technischen Lage (FÜ 445), das Luftlage- Informations- Display (LID VM) zur Luftlagedarstellung unter Nutzung des Systems „Almas“ sowie Fernsehlageinformationssysteme zur Darstellung operativer und technischer Zustände der Flotte.



Nun hatte der Bunker Tessin aber kein Almas. Was will uns der Autor dann damit sagen ?

Zitat
In keinem der Zeitdokumente finden sich allerdings Hinweise darauf, dass Führungsstellen der Volksmarine zugleich als Führungsstellen der Verbündeten Ostseeflotten (VOF) der Armeen des Warschauer Vertrages vorbereitet waren.
Gelegentlich ist es so zu lesen, auch den Besuchern der Anlage in Kap Arkona z.B. wird es so vermittelt.



Ich denke, dazu ist der Flaschenhals zu eng. Evetuell weiß Daniel dazu etwas.

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RE: Bunker Tessin

#3 von Kleiner Drache ( gelöscht ) , 22.09.2016 13:25

Manchmal sollten eben solche unausgekochten Planungen nicht blind und ohne Bewertung übernommen werden.
Hier dient es dann nur dazu das JK eine konträre Meinung gegen die sowjetische Nutzung offen darstellen kann. Eigentlich war er in seiner Zeit beim Chef Nachrichten MfNV für solche strategischen Sachen zuständig und müsste es eigentlich besser wissen.
Kein NVA Dokument und schonmal keine Planungsdokumente beinhalteten je Nutzung oder Mitnutzungsangelegenheiten des sowjetischen oder polnischen Seite. Wenn so etwas ins Auge gefasst war, dann stand dies ausschließlich in den persönlichen VS-Arbeitsbüchern der betreffenden Personen der Arbeitsgruppe Landesvorbereitung. Ich hatte ja nun genug mit ihnen zu tun . Speziell beim CNF im Kdo. Also mit OSL Werner uind ZB Erhardt und OSL/ZB Meier.
Manne eigentlich auch. Denn die Fernmeldestränge und Anschaltungen mussten ja vorgeplant , vorbereitet und bei Deutsche Post abgeleiert werden.

Zumal: Almas2 auf Almas2 funktionierte bekanntlich nicht. Dann kann es schon sein, dass die Nachfolger (Arkona/Adonis) eventuell als Almas3 ins Rennen gegangen wären.
Aber: Ich erinnere an die Neuordnung der Luftverteidigung in Westrichtung ab 1987/88. Dort war nicht nur LSK/LV betroffen, sondern auch LaSK und VM. Dazu gibts in NVA so gut wie keine Dukumente und dem Tretjak interessierte mit Sicherheit auch kein NVA Planungsdokument zu Tessin.
Was er damals ohne vorherige Konsultation in Strausberg dazu vortrug war Gesetz, war Befehl.

Nur werden die Einsatzkonzeptionen wohl kaum in Kopie den Weg in öffentliche Foren finden.
Es ist einfach so. Die Flottille Dranske waren nun einmal die Schnellboote = Stoßkräfte und sie wären Bestandteil der VOF und nicht mehr der NVA und sie wären in die ( Friedens) Schnellbootbrigade der Russen eingebunden worden und der erste Schlag aller Stoßkräfte wäre von Arkona aus befehligt worden. Durch eine operative Gruppe der Russen. Die Befehlshoheit lag nun mal bei ihnen.

Genau so war Tessin anzulegen und entgegen der Aussagen vom JK gibt es ein Dokument mit dem Personalansatz Stärke der hinzukommenden operativen Gruppe VOF/BRF/PSKF. Nutzung als vorgeschobenen GS für die Operation Bornholm im Zusammenwirken Küstenfront.
Nicht umsonst hatte ich einst geschrieben, daß auch bei der (neuen) Küstenfront ( ohne Polen) der Bunker Tessin als zeitweise Führungsstelle für den Aufmarsch und erste Kampfhandlungen vorgesehen war.

Kleiner Drache

RE: Bunker Tessin

#4 von daniel düsentrieb ( gelöscht ) , 22.09.2016 13:27

Zitat
Übrigens steht auch in den Dokumenten VM nur System ALMAS - also ohne Ziffer. Mir ist auch der Mythos, daß A2 nicht mit A2 direkt zusammen konnte völlig unklar. Wer erzählt denn sowas ?



Sie meinen Beitrag unter MIDA32.

daniel düsentrieb

RE: Bunker Tessin

#5 von daniel düsentrieb ( gelöscht ) , 22.09.2016 13:28

Egal warum er es tat. Er bezweifelt damit öffentlich unter Bezug auf "Planungsdokumente" die Aussagen von Zeitzeugen. Will damit glaubwürdiger erscheinen. Schön für @Frank wenn er mit diesem Menschen kann. Jedoch hat er oft genug in praktischer Ausführung Grund für jeden Argwohn geliefert.
Der eigentliche Grund für die Erweiterung des HGS Tessin ist benannt, neue AFLS-Technik und personelle Erweiterung- wie Gruppe der Marinefliegerkräfte.
Alles übrige sind normale Besetzungen von Gefechtsposten gem. Einsatzbefehle.
Auch der ZGS Fürstenwalde hatte eine operative Gruppe der Sowjetarmee aufzunehmen- so der "offizielle Tenor". Real hätte diese "op. Gruppe" die
( zeitweilig) Führung der Luftarmee übernommen. Denn die LSK/LV der NVA der DDR gab es am Zeitpunkt X für eine Weile nicht mehr.

Und genau so muss der HGS Tessin der Volksmarine bewertet werden.
Nicht umsonst hatten die sogenannten "Berater" bis Ebene Division auch den Dienstgrad zur Führung des Elements/Verbandes .....

daniel düsentrieb

RE: Bunker Tessin

#6 von Saturn , 22.09.2016 13:32

Ach Gott. Krieg der Knöpfe. Hatte auch ich nicht so mitbekommen.

Die Macher sollten aber auch daran denken, dort war Führungsstelle der VOF und die Marineflieger der Volksmarine waren dann Bestandteil der Marinefliegerkräfte der VOF und waren damit auch in das sowjetische System der Marinefliegerkräfte zu integrieren.
Und zwar samt AFS.

Im Bezug auf die Lage der Luftverteidigung sollte auf Zeitspannen und Strukturen geachtet werden.
Im Frieden und Übergang war Zusammenwirken mit Kräften der LSK/LV NVA ja angesagt.
Aber ab 1988 führte dort im Küstenraum der Luftverteidigungsgefechtsstand Wittstock. Von dort erfolgte der operatibve Einsatz für den Küstenraum und die Steuerung des Zusammenwirken mit der Luftabwehr der Marineeinheiten.


 
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zuletzt bearbeitet 22.09.2016 | Top

RE: Bunker Tessin

#7 von Bruno ( gelöscht ) , 22.09.2016 13:33

DD ist schon dicht dran.
Dazu muß eigentlich völlig umgedacht werden.

Was passiert wenn die 3 nationalen Flotten zur Vereinten Ostseeflotte verschmelzen.
Gut, jeder Beteiligte bekommt eine Flottenkennzeichnung. Wie 3. Flotte für VM.
Aber was passiert auf der Führungsstelle ? Es enttehen Führungsgruppen der VOF.

Bsp. zu uns: ES gab dann im Krieg einen Führungsstab der Luftverteidigung des WV.
Mit einer Führungsgruppe der LSK/LV NVA = Gefechtsstand Fürstenwalde.

Insoweit war der Bunker Tessin dann schon kein nationaler Gefechtstand der Volksmarine mehr. Sondern ein Gefechtsstand der VOF der mit einer Führungsgruppe Tessin bestimmte Aufgaben für den Leitungsstab VOF zu erfüllen hatte. Diese Führungsgruppe war dann gemischt mit Offizieren der 3 Teil-Flotten besetzt. So waren dann 3 Führungsgruppen der VOF in ihren 3 Bunkern am Wirken.

Darum liegt eine Einlassung, es gäbe in zugänglichen Dokumenten keinen Hinweis auf Mitnutzung durch Sowjetarmee, für eine Charge wie K. so etwas von daneben....

Ein Bauschwerpunkt gemäß Forderung des Generalstabes Moskau:
"Einrichtung einer Nachrichtenzentrale für eine vorgeschobene Führungsstelle der VOF auf einer Führungsstelle der VM."
( Das ist wie Arbeit ZGS auf Basis ZWGS)
Damit war der Bunker auf Arkona gemeint und prompt wurde Saßnitz Üst 4 geschaffen mit ordentlicher Anbindung zum Festland.
Und dann muß sich heutzutage keiner hinstellen und auf fehlende Nachweise zur Nutzung FüST Arkona für die Stoßkräfte der VOF plädieren.
Oder anders gesagt, das kommt heraus wenn Personen ohne Hintergrundwissen heute Dokumente von damals lesen.

Bruno

RE: Bunker Tessin

#8 von Nordlicht , 07.12.2017 22:39

Militärische, funktionelle, technische und technologische Anforderungen des neuen Bauwerkes

1.) das Gefechtsführungszentrum (GFüZ)

Das GFüZ sollte so konzipiert werden, dass es im neu zu errichtenden Bauwerk mind. eine Grundfläche von ca. 10m x 13m einnahm und eine Raumhöhe von mind. 6m (d.h., teilweise über zwei Etagen).
Im GFüZ sollte die Führung der Flotte im Rahmen des einzuführenden AFSF konzentriert werden.
Die Arbeitsplätze des Befehlshabers und seiner Stellvertreter sollten dabei so angeordnet werden, dass ein unmittelbarer Kontakt jederzeit möglich war.
Die Ausrüstung dieser Arbeitsplätze sollte technische und technologisch so ausgerüstet werden, dass ein Gespräch immer über gedeckte Nachrichtenverbindungen zu den nachgeordneten Kommandeuren, den Stellvertretern des Befehlshabers auf dem RGS und in der RFS und zu den Chefs der VOF direkt möglich war.
Dazu waren im GFüZ 3-4 großflächige, rechnergesteuerte Displays zur Lagedarstellung geplant, die mit 14 automatisierten Arbeitsplätzen (AAP) verbunden werden sollten.
Außerdem sollte ein rechnergestütztes Bildschirmsystem, ein Bildschreibersystem zur Darstellung zusätzlicher Informationen und dazugehörend 5- max. 8 allgemeine Arbeitsplätze (AP) installiert werden.
Seitlich zum GFüZ waren offene, aber schallisolierte Sprechkabinen und die Räume mit der zum AFSF gehörenden Peripherietechnik, der Klimaanlage(n) und der technischen Sicherstellung des Betriebes dienende Technik unterzubringen.

Zur Energieversorgung der AFSF und der unterzubringenden Technik sollten 8-10 unabhängig voneinander arbeitende Stromkreise eingebaut werden, für die AAP’s sollten Anschlüsse der gedeckten Nachrichtenverbindungen parallel zu den offenen Sprechkabinen genutzt werden können.
Im Rahmen der noch in der Entstehung befindlichen Entwicklung des „Automatisierten Lageübermittlungs-, Auswertungs- und Darstellungssystems für Gefechtsstände – ALADS“ als Kernstück des AFSF sollten diverse Anlagen und Geräte zur Darstellung von Informationen auf Displays zur individuellen oder kollektiven Nutzung mit mikrorechnergesteuertem Rechnerkern, automatisierte Arbeitsplätze (AAP’s) für Chefs und Kommandeure/operative Offiziere mit der Möglichkeit der individuellen Lageauswertung und Zugriffs einer auf ESER-Rechnern gespeicherten Datenlage zum Einsatz kommen.
Eine Kopplung aller genannten Geräte und Elemente mit den Rechnern im aufzurüstenden Rechenzentrum war zwingend vorgesehen.
Die auszuwertende Gesamtlage sollte im „ALADS“ durch das Informationszentrum (IZ) ausgewertet und im AFSF periodisch auf diversen Farbfernseh-Bildschirmen im GFüZ, operativen Planungszentrum (OPZ), im IZ und nachgeordneten Führungsstellen übertragen und dargestellt werden können.
Zusätzlich plante die Führung der Volksmarine die Darstellung weiterer Informationen wie den Zustand der Kräfte und Möglichkeiten der Gefechtsführung über s/w- und farbige Monitore.
Ein weiteres optionales rechnergestütztes Bildschirmsystem sollte Angaben über den Gegner und die eigenen Kräfte anzeigen.

Handlungsweise bei Ausfall des zentralen rechnergestützten Systems war wie folgt vorgesehen:
-Manuell mitgeführte Lage wird periodisch auf einer Magnettafel präzisiert
-die über Nachrichtenkanäle eingehenden Infos werden manuell ausgewertet und dargestellt
-ausgewertete Informationen zur Lage werden per Fernsehtechnik an die jeweiligen Zentren und Führungsstellen übertragen
-durch das IZ waren die zentrale Lage der Kräfte auf der Basis der manuell ausgewerteten Informationen sowie andere gewonnene Erkenntnisse auf „Projektionsflächen“ darzustellen, die sich allerdings noch in der Entwicklung befunden haben sollen.


2.) die Führungsräume

Alle Arbeitsräume der entsprechenden Gruppen sollten mit AAP’s und den vorgesehenen Informationssystemen ausgestattet werden.
Alle Räume sollten an das Netz der gedeckten Nachrichtenverbindungen angeschlossen werden und mit Sprechstellen für KW- und UKW-Verbindungen verbunden sein.
Bei der Installation der Gerätetechnik waren 3-4 voneinander getrennte Stromkreise vorgesehen.


3.) das Rechenzentrum und Klimatisierung
Die einzubauende Rechentechnik/Klimaanlage war für ein 3. UG konzipiert und sollte die komplette Steuerung des AFSF, die Übergabe der erarbeiteten Lage an die entsprechenden Führungsstellen (RGS, RFS und HFS) des Befehlshabers und an die GS der Verbände übernehmen können. Ebenfalls gewährleistet werden sollte die Übermittlung von aktuellen Angaben zur Lage und dem Zustand der eigenen Kräfte und Mittel durch alle primären Quellen (sprich: TBK, VP- und VSA-Schiffe, Führungsboote/-schiffe der SSG, der GS der Verbände/Truppenteilen und Einheiten) und die Befehlsübermittlung automatisiert sichergestellt werden.
Das RZ sollte in der Lage sein, eine ununterbrochene Datenbearbeitung zu sichern, den Parallelbetrieb zweier Hauptrechner gewährleisten und/oder die Möglichkeit der automatischen Übernahme von Daten auf andere Rechensysteme bieten.
Dazu gab es eine ganze Reihe von Geräten, die installiert und koordiniert werden sollten:
u.a.: Separatoren vom Typ „Fimafold“; 30 Modem Typ „EC 8010“; diverse Lochkartenleser und –drucker; Paralleldrucker; Wechselplattenspeicher; Magnetbandsteuergeräte; Magnetbandspeichergeräte; Bürocomputer vom Typ „A 5130“; Bildschirmsteuergeräte etc.
Die Auswahl der einzusetzenden Gerätetypen erfolgte auf der Grundlage des gegenwärtigen Angebotes, wobei die Führung des KVM davon ausging, dass nachfolgende Technik kleinere Abmessungen, geringere Massen und Anschlussleistungen besitzen würde.

Für den Transport dieser Geräte in die vorgesehenen Räume waren Gangbreiten von mind. 2m und Höhen von mind. 2,5m zu planen.
Da auch Augenmerk auf etwaige Erschütterungen gelegt wurde, musste die lichte Raumhöhe im RZ vor dem Einbau eines aufgestelzten Fußbodens mind. 3,5m betragen.
Durch das zu erwartende Wärmeaufkommen der zu installierenden Geräte sollten diese klimatisiert werden und Parameter wie eine Durchschnittstemperatur von 23-25°C bei einer Luftfeuchtigkeit von max. 60% eingehalten werden.
Der aufgestelzte Fußboden sollte eine Tragfähigkeit von 750kp/m2 aushalten und so ausgeführt sein, dass darunter die Verkabelungen und eine untere Belüftung Platz finden konnte.
Auf dem gesamten „Roh-Fußboden“ der RZ und des GFüZ sollte ein Drahtmaschennetz (12x12cm) ausliegen, um eine effektive Abschirmung zu erreichen.
Der Staubgehalt in den Räumen des neuen Bauwerkes durfte max. 10g/m2 in 30 Tagen nicht überschreiten.

4.) die Nachrichtentechnische Sicherstellung

Zur Gewährleistung der Nachrichtenverbindungen im AFSF und deren automatisiertem Empfang der erarbeiteten Informationen und zur Sicherstellung der automatisierten Führung der Flotte war nach Ansicht der Führung der VM eine umfassende Modernisierung und Erweiterung der Nachrichtenzentrale (NZ) im „alten“ Bauwerk um bis zu 250 m2 dringend erforderlich.
Im „neuen“ Bauwerk sollte der erforderliche SAS-Raum ca. 30 m2 einnehmen, um alle Geräte, die zur gedeckten Sicherstellung notwendig waren, aufbauen zu können.
Die Kabelführungsschächte sollten lückenlos, abgeschirmt und für Wartungs- und Reparaturzwecke leicht zugänglich gebaut werden.
Im „alten“ Bauwerk sollten sämtliche Nachrichtenräume neu abgeschirmt, schallisoliert und ggf. Klimatechnisch überprüft und auf die Forderungen des „neuen“ Bauwerkes bezgl. des Staubschutzes gebracht werden.
Alle zu errichtenden Arbeitsplätze und Führungsräume sollten an das bestehende Netz der inneren gedeckten Nachrichtenverbindungen (SFe; SFs; WTsch) und der allgemeinen (Fernsprech, Wechselsprech)-verbindungen des „alten“ Hauptbauwerkes angeschlossen werden.
Dazu sollte die umfassende Modernisierung ohne Ausfall der Nutzung stattfinden.

Eine Eigenversorgung mit Strom/ Netzersatzanlage (NEA) hatte oberste Priorität und sollte für den HGS II allein 250 kVA betragen, um bei Netzausfall den Rechnerkern zur Lagedarstellung, die Nachrichtenkanäle für die Führungsnetze und die wichtigsten SAS-Verbindungen zum MfNV, zum Befehlshaber der VOF und der eigenen Verbänden sicherstellen zu können.
Außerdem war die Notstromversorgung des gesamten Bauwerkes mit dieser NEA sicherzustellen.

Im HGS II war eine Kapazität von ca. 60 AA eingeplant, dafür sollten dann auch die entsprechenden Räume (Wasch-, Schlaf- und sanitäre Versorgung) und deren nachfolgenden, sicherstellenden Einrichtungen Platz finden.
Zur Wasserver- und -entsorgung war eine Brunnenleistung von mind. 33 m3/h unter dem Bauwerk zu installieren.


Quelle:
Präzisierte Forderungen zur Erweiterung des HGS des CVM
GVS.-Nr.: D 373 054, 7.Ausfertigung
16.11.1983
VA Hesse


 
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RE: Bunker Tessin

#9 von Franzburg , 07.12.2017 22:50

Nur das die DDR aus ökonomischen Aspekten dann nicht so schnell handeln konnte. Ausgeküngelt 1983 und 1988 folgte erst der Start zur Bearbeitung dieses Vorganges.

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RE: Bunker Tessin

#10 von Igel , 07.12.2017 22:56

Bitte bedenke, dass doch in Sachen Bunker dazu erst einmal eine Aufgabenstellung formuliert werden musste, daraus war dann das Projekt zu zimmern und das Projektierungsbüro musste eine Detailplanung vornehmen.
Diesen Umfang erledigt selbst in heutiger Zeit keiner von heute auf morgen.
Dann war die Plankennziffer auch noch im Haushalt einzuordnen. Selbst mit LVO kein Kinderspiel.
Und sonst waren auch noch etliche "Kleinigkeiten" abzustimmen oder neu aufzusetzen.

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RE: Bunker Tessin

#11 von Robotron , 07.12.2017 23:04

In einem unserer Dokumente stand geschrieben:

Im Rechenzentrum waren 5-8 Bürocomputer vom Typ Robotron "A 5130" geplant.

Detail:
Der „Robotron A 5130“ war ein 8-Bit-Rechner mit einem 64-KByte-RAM-Speicher, der allerdings in Verbindung mit diversen Speichermedien (z.B. 8-Zoll-Diskettenlaufwerke MF-6400 (vier Stück im Beistellgerät), oder 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke K-5600.10 (vier Stück links am Tisch hängend) und Magnetkassettenlaufwerken K-5200, auch in Kombination, ein recht leistungsfähiger Großrechner als Datenerfassungsplatz war.
Es gab auch „A 5130“, die über eine zweite Sloteinheit mit einem Magnetbandcontroller verfügten.
Dieser ermöglichte sogar den Anschluss eines Spulenmagnetbandlaufwerkes.
Bedingt durch seine Größe und damit seiner Unhandlichkeit konnte sich der „A 5130“ allerdings nie richtig durchsetzen und verschwand in der Bedeutungslosigkeit.

Allein Tessin hätte dem Gerät zur Blüte verholfen.


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