Grenzbahnhöfe

#1 von Bodo , 09.03.2022 16:10

Weiterer interessanter Bahnhof im Raum Potsdam ist der Bahnhof "Griebnitzsee".
Denn "Griebnitzsee" war Grenzbahnhof.
Eine weitere Umbenennung erfolgte 1949 in Griebnitzsee.
Ab 1952 war Griebnitzsee Kontrollbahnhof. Von 1961 bis 1989 war der Bahnhof für den Nahverkehr gesperrt und bis 1990 Grenzbahnhof und Grenzübergangsstelle (GÜSt, Personenverkehr) der DDR. Der Ein- und Ausstieg im Bahnhof Griebnitzsee war im Transitverkehr durch die DDR von und nach West-Berlin nicht erlaubt.
Da der Bahnhof nahe der Grenze zu West-Berlin lag, war er stark gesichert und bewacht. Dazu gehörte auch die Kontrolle der Zulaufstrecken, um eine Flucht aus der DDR zu unterbinden. Die Zulaufstrecken waren vom MfS überwacht, die im Bahnhof dazu eine Beobachtungsstelle besetzten.

Auf dem Bahnhof patrouillierten zusätzlich uniformierte Kräfte mit Wachhunden, die auch das Laufwerk und die Zugunterseite nach versteckten Personen untersuchten. Anfangs wurden die Kontrollen im haltenden Zug durchgeführt. Später stiegen die Kontrollorgane nur zu (Richtung Westdeutschland) bzw. wieder aus (Richtung Berlin) und führten die Kontrollen im fahrenden Zug .Transitzüge galten ab 1972.

Wie die Wirtin des Restaurant im Bahnhof berichtet, war diese Lokation damals Speisesaal der DDR-Grenzer. Viele Details von damals zur Raumgestaltung hat sie belassen und können bei einem Restaurantbesuch besichtigt werden.

 
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RE: Grenzbahnhöfe

#2 von Kalle , 09.03.2022 16:12

Die GÜST (Grenzübergangsstelle) verwandelte sich in ein vom MfS überwachtes Gelände mit Wachtürmen, Hundelaufanlage, Signal- und Sperrzäunen.
Ein besonders perfider Einfall waren sogenannte Blindweichen. Über sie konnten Züge, wenn ihre Lokführer einen Fluchtversuch gewagt hätten, ins freie Feld gelenkt werden.


 
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RE: Grenzbahnhöfe

#3 von Luzifer , 09.03.2022 16:14

GÜSt-Eisenbahn "Griebnitzsee", 1500 Potsdam, Bahnhof Griebnitzsee Rudolf-Breitscheid-Str., gehörte zum Grenzregiment-35 (GR-35) in Potsdam-Babelsberg.

 
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RE: Grenzbahnhöfe

#4 von adler , 09.03.2022 16:18

Auch Militärtransporte der Westalliierten per Bahn verkehrten über Griebnitzsee. Diese Züge waren durch GT der DDR nicht zu kontrollieren.
Diese Züge nutzten spezielle Militärkorridore, an deren Grenzübergänge die Sowjetarmee ( nicht GSSD) das Sagen hatte und Kontrollen und Handlungen vornahm.

Die Militärzüge durchfuhren die GÜST Griebnitzsee /Potsdam ohne Halt. Im Nachgang erhielt der DH des Grenzregiments von den Sowjets Angaben über die Anzahl der Personen und die mitgeführte Militärtechnik (Panzer, LKW usw.) So das die DDR-GT den Vorgang nur mit Eintrag ins Dienstbuch versahen.


 
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RE: Grenzbahnhöfe

#5 von Goldbär , 09.03.2022 16:19

Zum ehemaligen DDR Kontrollpunkt Griebnitzsee gehörte auch ein altes Stellwerk, welches auch mit Grenzern besetzt war. Der gesamte Komplex war von einer meterhohen Sichtschutzmauer umgeben.


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RE: Grenzbahnhöfe

#6 von KMMT , 09.03.2022 16:21

Hier wird so ein Grenzbahnhof beschrieben: http://www.norbert-weise.de/fdl-wsa.htm


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zuletzt bearbeitet 09.03.2022 | Top

   

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