Eine erste stündlich auf dem Brocken durchgeführte Messung von Luftdruckwerten ist aus dem Jahr 1820 überliefert. Auf die Bitte von zwei Braunschweiger Wissenschaftlern hin notierte der Brockenwirt Eduard Nehse ab 1836[1], nach anderen Angaben ab 1838, regelmäßig Temperaturwerte und sonstige Wetterbeobachtungen. 1847 erhielt Nehse einen offiziellen Auftrag zur Durchführung solcher Messungen und Beobachtungen durch das Preußische Meteorologische Institut. Ab 1850 übernahm der nachfolgende Brockenwirt Emanuel Köhler die Aufgabe. Neben dem Luftdruck, den ein am Fensterrahmen im Speiseraum hängendes Barometer anzeigte, wurden auch Werte wie die Außentemperatur und die Schneehöhe erfasst. 1859 beendete Köhler jedoch die aufwendigen und insbesondere bei den Schneehöhen auch ungenauen Messungen. Darüber hinaus hatte sich gezeigt, dass die Brockendaten für Wettervorhersagen nicht ausreichend waren.
Der Meteorologe und Leiter der Magdeburger Wetterwarte Richard Aßmann drängte dann ab Beginn der 1880er Jahre auf die Einrichtung einer Wetterstation auf dem Brocken, da er von der Bedeutung der Daten für die Meteorologie überzeugt war. Ab 1882 wurden zumindest die regelmäßigen Wetterbeobachtungen wieder aufgenommen. Während im Winter ein Mitarbeiter des Brockenwirts die Messungen vornahm, war im Sommer ein Postgehilfe eingesetzt. Andere Angaben nennen als Zeitpunkt der Einrichtung einer provisorischen meteorologischen Station das Jahr 1893. Letztlich gelang es Aßmann im Jahr 1895, eine staatliche Bewilligung über 4200 Mark zum Bau einer Station zu erhalten. Da der Betrag nicht genügte, sammelte Aßmann noch private Spenden. Es entstand ein hölzerner dreigeschossiger Turm, der direkt an das Brockengasthaus angefügt war. Während im Erdgeschoss ein Wohnzimmer eingerichtet war, bestand darüber ein sogenanntes Gelehrtenzimmer und im obersten Geschoss das Zimmer für die Instrumente und die Beobachtungen. Die technische Ausstattung war für die Zeit modern. So gab es einen Aneroidbarografen, ein Aspirationspsychrometer, ein Meteoroskop, einen Wolkenspiegel und einen Sonnenscheinautografen. Am 1. Oktober 1895 weihte Aßmann die Station ein.