Mühlendammschleuse

#1 von Latüchtenwärter , 19.11.2019 21:30

Seit einigen Wochen wird am Rostocker Mühlendamm gewerkelt. Täglich beobachten Passanten die Baustelle: Dort verfüllt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt das Schleusenbecken und baut bis Februar 2020 einen Mühlendamm für Wassersportler.

Diese Dimensionen! Respekt ist das erste Gefühl, das sich einstellt, wenn man im leeren Becken der Mühlendammschleuse in Rostock herumläuft. 60 Meter lang, vier Meter fuffzig hoch. Das, was von oben, von der Straße aus betrachtet, für den Laien relativ unscheinbar ausschauen mag, wirkt unten umso beeindruckender.
Auch die Ziegelwände werden auf Risse untersucht. Wasserführende Risse werden verfüllt. An mehreren Stellen läuft Wasser aus den Ziegeln in die Schleuse zurück. „Das liegt daran, dass wir hier jetzt ein hydrostatisches Gefälle haben“, erklärt der Ingenieur. Das Grundwasser drücke aus verschiedenen Bereichen in das tiefer gelegene leere Schleusenbecken.

Nach der Inspektion wird die Schleuse mit Sand aufgefüllt. Der Sand wird mit einem Geotextil gehalten und der Sporn erosionssicher und stabil hergestellt. Dieser Bauabschnitt solle bis Weihnachten abgeschlossen sein. Er dient dazu, der Hansestadt lokalpolitische Handlungsfreiheit einzuräumen. Das WSA wird diese Schleuse nicht mehr betreiben. Und in Rostock gibt es über das Engagement des Mühldamm-Vereins Interesse, sie als technisches Denkmal zu erhalten.

Seit 2011 ging das Schleusen für Kanuten und Ruderer nicht mehr. Seitdem ist die Schleuse außer Betrieb. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, soll es einen Schleppdamm für die Boote geben. Dafür und für die Ausstattung mit entsprechender Umtrageeinrichtung sowie Schwimmstegen wäre die Stadt zuständig. Zum Hochwasserschutz muss im Inneren des Damms eine Spundwand gezogen werden.

 
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