Schloss Varchentin
Das Schloss Varchentin ist nach der Wende mehrfach verkauft worden, zum vierten Mal im Sommer 2016 an den Verein „Schloss Varchentin“. Dahinter steckt die Kunsthistorikerin Kornelia Kaschke-Kısaarsla aus Berlin, die das herrschaftliche Ensemble von der Aurelia-Gruppe erwarb. Kindheitserinnerungen gab sie als einen wichtigen Beweggrund an, denn sie sei in Lehsten aufgewachsen und habe früher viele schöne Tage am und im Schloss verbracht.
Mit Eigeninitiative, Spenden und Fördergeldern, so verkündete sie, wollte sie das 1847 erbaute und mehr als 20 Jahre leer stehende Herrenhaus wieder in Schuss bringen. Also etwas schaffen, was großen Konzernen bis dahin nicht gelungen ist. Ein Ort der Begegnung sollte es werden, ein kultureller Treffpunkt, ein Platz für Kinder- und Jugendarbeit, wie Kornelia Kaschke-Kısaarsla immer wieder erzählte.
5 Millionen Euro, so die Aussage auf dem ersten Sommerfest 2016, seien nötig, um das Tudor-Schloss zu sanieren. Skeptiker haben schon damals einerseits die Summe als viel zu niedrig bezeichnet und es andererseits für unmöglich gehalten, dieses 4400 Quadratmeter große, stark zerfallene Gebäude inklusive Lennè-Park durch Arbeitseinsätze, Spenden und ein paar Fördergelder retten zu können.
Doch diese Zweifel wischte die überaus motiviert wirkende Kornelia Kaschke-Kısaarsla mit der euphorischen Präsentation ihrer Ideen stets weg. Und in Sachen Marketing macht ihr so leicht niemand etwas vor: Medien aus ganz Deutschlands berichteten über das außergewöhnliche und vor allem mutige Vorhaben des Vereins.
Am einemspäten Donnerstagabend in 2018 plötzlich der Eintrag auf der Facebook-Seite des Vereins. Darin heißt es unter anderem: „Dem Verein Varchentiner Schloss ist es letztendlich nicht gelungen, unser ambitioniertes Projekt trotz der herausragenden Unterstützung der vielen HelferInnen und BesucherInnen auf eine stabile finanzielle Grundlage zu stellen.“
OK- aber bisherige Spenden tauchten auch nicht wieder auf.