Die Kant-Garage ist die älteste erhaltene Hochgarage Europas.
In den 1930er-Jahren galten die vierstöckigen Kant-Garagen in Berlin-Charlottenburg als eine architektonische Sensation. Auch heute hat das Gebäude, für das es eine neue Nutzung geben soll, seinen Charme nicht verloren.
Die Fassade der vierstöckigen Hochgarage ist heute dunkelgrau und heruntergekommen, an vielen Stellen mit Graffitis bemalt. Ein Netz hängt davor, es soll Passanten vor herunterfallenden Glas-Teilen schützen. Auf der Baustelle selbst ist schon lange nichts mehr passiert.
Für Aufsehen sorgte die einzigartige Doppelhelix, zwei gegenläufige Rampen, auf denen sich die Autofahrer beim Rauf- und Runterfahren in der Park-Garage nicht begegneten.
Vor dem Zweiten Weltkrieg erfüllte der Kant-Garagenpalast höchste Ansprüche. Bis zu 300 Autos fanden in ihm Platz. Es gab nicht nur Tankstelle und Werkstatt, sondern auch Waschplätze und eine hydraulische Hebebühne für den Schmierdienst. Das gesamte Gebäude inklusive der Garagenboxen war mit einer Zentralheizung ausgestattet. Sie schützte die Holz-Karosserien vor Feuchtigkeit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg investierten die verschiedenen Eigentümer nichts mehr in den Erhalt des Gebäudes. Als Parkhaus und Tankstelle diente es noch bis 2017.
Drinnen ist es nun dämmrig, fahles Licht fällt von der Seite herein. Tankstelle und Werkstatt, die im Erdgeschoss waren, sind längst zurückgebaut. Trotzdem riecht es immer noch nach Benzin und Motoröl.