Mensa unter Denkmalschutz
Dass Greifswald trotz seiner gefühlten Randlage auch im Bereich Ostmoderne viel zu bieten hat, ist Fans dieser Stilepoche längst bekannt. Nicht umsonst wurde hier die Altstadtplatte in einer ihrer frühesten, vielleicht sogar in einer ihrer schönsten Varianten umgesetzt. Nun sprach das Land einem weiteren Greifswalder Bauwerk der DDR-Zeit sein Kompliment aus: Die Mensa am Wall wurde, wie die Ostsee-Zeitung meldet, unter Denkmalschutz gestellt. Damit hat die bereits reich mit Denkmalen – der weiteren oder jüngeren Vergangenheit – gesegnete Hansestadt ein weiteres Ziel für Modernisten hinzugewonnen.
Der klar gegliederte, rot verkleidete Stahlskelettbau nach einem Entwurf von Ulrich Hammer (nach einem Konzept von Ulf Zimmermann) wurde 1975 am Wall, am Rand der historischen Altstadt, eingeweiht. Beliebt waren der „Mensaclub“ und die Milchbar. Im Inneren gibt es auch Kunst zu bestaunen: das Wandbild „Studenten in der sozialistischen Gesellschaft“ von Wolfgang Frankenstein von 1976. Gegenüber der Ostseezeitung begründete Prof. Bernfried Lichtnau den Denkmalwert: „Eine Besonderheit der Greifswalder Mensa ist, dass sich im Keller die zentrale Leitstelle der Zivilverteidigung des Kreises Greifswald befand.“
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