uralter hypothetischer Kontinent

#1 von Grandaddy , 22.11.2018 22:12

Russische Wissenschaftler vom Trofimuk-Institut für Erdöl-Erdgas-Geologie und -Geophysik der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften haben das Bestehen des Kontinents Arctica in der Erdgeschichte bewiesen. Das schreibt die russische Zeitung „Iswestija“ am Montag unter Berufung auf die Forscher.

In der Studie kamen demnach paläomagnetische Methoden zum Einsatz, die die Bestimmung einer eventuellen Wanderung von Kontinentalplatten und ihrer Lage vor Millionen Jahren ermöglichen. Die Wissenschaftler untersuchten Gesteinsproben von arktischen Inselgruppen, darunter das Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja, Sewernaja Semlja und die Neusibirischen Inseln.
Es habe sich herausgestellt, dass der hypothetische Kontinent Arctica tatsächlich existiert habe. Die ihn bildenden Lithosphärenplatten sollen sich zweimal in der Erdgeschichte verbunden haben. Erstmals sei dies vor Milliarden Jahren geschehen, als Arctica zum hypothetischen Superkontinent Rodinia gehörte. Vor 750 Millionen Jahren sei der Kontinent gespalten worden.
Laut den Wissenschaftlern wurde Arctica vor 250 Millionen Jahren zum zweiten Mal gebildet und gehörte danach Pangaea an, dem bisher letzten Superkontinent der Erdgeschichte. Fragmente des zweiten Arctica sollen den arktischen Kontinentalschelf gebildet haben.
„Zu Arctica haben nicht weniger als fünf große Lithosphärenplatten gezählt. Derzeit gehören sie alle zum arktischen Kontinentalschelf. Unsere paläomagnetische Methode erlaubt es, die Kinematik ihrer relativen Bewegung in der Vergangenheit zu rekonstruieren. Der Maßstab ist beträchtlich, weil wir Zeitspannen von Hunderten Millionen Jahren erforschen“, zitiert das Blatt den Professor an der Akademie der Wissenschaften und leitenden Forscher im Labor für Geodynamik und Paläomagnetismus des Trofimuk-Instituts, Dmitri Metelkin.


 
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RE: uralter hypothetischer Kontinent

#2 von Unhold , 11.09.2019 21:52

versunkenen Kontinenten Großadria
Ein internationales Team aus Geologen hat das Geheimnis um den versunkenen Kontinenten Großadria gelüftet, dessen Teile immer noch auf den europäischen Kontinenten zu finden sind. Die Resultate benennt der leitende Forscher Douwe van Hinsbergen in einem Interview.

Der Großadriatische Kontinent ist eine unglaublich große Landmasse, die sich zurzeit hauptsächlich unter Südeuropa befindet. Die einzigen Zeugnisse, die über der Wasseroberfläche erscheinen, sind Kalksteine und andere Arten von Gesteinen, die man in Bergketten von Südeuropa auffinden kann, erzählt Douwe van Hinsbergen in einem Interview mit dem Institut. Er ist leitender Wissenschaftler der Forschung sowie Professor für globale Tektonik und Paläogeographie an der Universität Utrecht.
Laut van Hinsbergen, war das Gestein Teil des Meeresbodens, der mit der Kollision der tektonischen Platten über Wasser geschoben wurde.

Vor ungefähr 240 Millionen Jahren brach der Kontinent Großadria von dem Superkontinent Gondwana ab und begann, sich nach Norden zu bewegen. Die frühere riesige Landmasse Gondwana enthielt unter anderem das moderne Afrika, Südamerika, Australien, die Antarktis, den Indischen Subkontinenten und die Arabische Halbinsel.

​Vor ungefähr 140 Millionen Jahren war die Großadria ähnlich groß wie Grönland und verbarg sich zum großen Teil unter der tropischen See. 20 Millionen Jahre später traf die Landmasse dann mit der Teil-Kontinentalplatte des heutigen Europas zusammen, brach auseinander und verschwand unter ihr.
Wieso konnte dann Form und Größe des verschwundenen Kontinents erst vor kurzem festgestellt werden? Die Gesteine der Landmasse sind in über 30 Ländern zu finden, von Spanien bis zum Iran. Diese Zerstreuung trifft auch auf die Daten zu: In ganz Europa verteilt und deswegen sehr schwer einzusammeln. Außerdem verfügten die Forscher lange nicht über die Software, die es ihnen ermöglichte, solche Rekonstruktionen durchzuführen.

Douwe van Hinsbergen und seine Kollegen haben zehn Jahre damit verbracht, Informationen wie bspw. Magnetfeldausrichtung und Proben der Gesteinsorten zu sammeln, die von dem Großadria abstammen könnten. Die Wissenschaftler können zum Beispiel dank dieser Ausrichtung nicht nur das Alter, sondern auch die Herkunft der Steine herausfinden.
Die Ergebnisse ihrer Forschung werden in dem renommierten Wissenschaftsmagazin "Gondwana Research" veröffentlicht.


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