Theoretisch sollten schon Triebkräfte im sozialistischen System vorhanden sein, die oftmals aber mehr im ideellen lagen. Da hatten Marx und Lenin - wie gesagt, theoretisch - schon Recht, aber sie haben die geistig-moralische Entwicklung des Menschen total falsch eingeschätzt. Brechts "Erst kommt das Fressen, dann die Moral..." traf es da sicher besser. Der Bewußtseinsstand,selbst der, der sogenannten "150 %igen", war vom gesellschaftlichen SEIN geprägt. Und das war mehr auf Wunschvorstellungen aufgebaut, als es an den realen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Zuständen zu messen. Es liessen sich immer weniger Menschen davon begeistern, evtl. für die Nachkommen eine schönere Welt aufzubauen und dafür in der Gegenwart Entbehrungen in kauf zu nehmen. Es war wie mit dem Esel, dem man im Geschirr eine Möhre vor das Maul hält, damit er nach vorn geht. Irgendwann bleibt selbst der mal stehen und will sie endlich zu fressen haben ...
Aber: das heutige System, das sich durch zunehmende Menschenverachtung auszeichnet, ist mit Sicherheit um nicht ein Jota besser. Es ist nur anders scheisse ...