Der „Bordei“ war eine traditionelle Wohnform, die von Bauern in ländlichen Gebieten Rumäniens genutzt wurde, besonders in Regionen wie dem Kreis Teleorman. Bereits im Jahr 1906 galt dieser Haustyp als eine der ältesten und praktischsten Formen des ländlichen Wohnens. Er wurde teilweise unterirdisch gebaut, um die Bewohner besser vor schlechtem Wetter zu schützen. Die Wände bestanden aus verflochtenen Zweigen oder Schilfrohr, die mit Lehm verputzt wurden, und das Dach war meist mit Stroh gedeckt. Diese natürlichen Materialien waren leicht verfügbar und sorgten dafür, dass das Haus im Winter warm und im Sommer kühl blieb.
Anfang des 20. Jahrhunderts waren die meisten Menschen in Teleorman Bauern. Der Bordei war einfach und klein, oft bestand er nur aus einem Raum. In der Mitte des Hauses befand sich eine Feuerstelle zum Kochen und Heizen. Luxus war es keiner, aber er erfüllte seinen Zweck. Der Bau eines Bordei war oft ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem Nachbarn mithalfen, und das Wissen darüber wurde von Generation zu Generation weitergegeben.
In dieser Zeit begann Rumänien, sich intensiver mit seiner nationalen Identität auseinanderzusetzen. Der Bordei wurde mehr als nur ein Haus – er wurde zum Symbol des dörflichen Lebens in Rumänien. Historiker und Forscher bemühten sich darum, diese Häuser zu dokumentieren und zu bewahren, weil sie einen wichtigen Teil der Vergangenheit verkörperten. Heute sind nur noch wenige Bordeie erhalten, aber sie erinnern uns an das einfache, aber widerstandsfähige Leben der ländlichen rumänischen Familien.