Wirtschaft

#1 von Olli K , 25.03.2025 20:46

Im brandenburgischen Golßen soll nach 80 Jahren die „Spreewaldkonserve“ schließen. Ein Schock: Einem Zehntel der Bewohner*innen droht Jobverlust, die Identität der Kleinstadt steht infrage. Was macht das mit den Menschen?
In Golßen produziert der Kultbetrieb seit 80 Jahren Obst-, Gemüse- und Gurkenkonserven. Der Komplex aus flachen Produktions- und Lagergebäuden liegt nahe dem Ortskern, angegliedert sind ein Hofladen und ein kleines Fachwerkhaus. Dass es sich um eine fast symbiotische Beziehung handelt, stellt hier niemand infrage. Mehr als 260 Mitarbeiter, etwa zehn Prozent der Bevölkerung, sind in der „Konserve“ beschäftigt, darunter auch Hoehnes Schwester. Er und seine Ex-Partnerin haben sich im Werk kennengelernt und gemeinsam zwei „Konserven-Kinder“ gezeugt. In Golßen gibt es den „Gurkenradweg“, bis kürzlich das jährliche „Gurkentag“-Fest und das Hotel „Zur Spreewälderin“. Hoehnes Wohnung ist nicht weit vom Betrieb entfernt. Er sitzt auf der Terrasse, zieht an seiner Zigarette. „Wenn du so mit der Spreewaldgurke verbunden bist wie wir – dann ist die jetzige Situation so, als ob du zum Arzt gehst, und der sagt dir plötzlich, dass du Krebs hast.“

Olli K  
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