Weil sich Wissensarbeit- so wie Kreativität - schwer auf einen Ort oder auf eine feste Zeit festlegen lässt, hat das klassische Non-to-Five -Model längst ausgedient.
Wir leben bereits im Zeitalter des Work-Life-Blendings, wo sich beide Hemisphären zunehmend durchdringen- und neue, flexible Lösungen ermöglichen und erfordern.
Immer mehr Unternehmen setzen in Sachen Arbeitszeit und -ort auf eine lockere Policy.
Microsoft schaffte bereits 1998 feste Arbeitszeiten für seine Mitarbeiter ab. Mittlerweile hat das Unternehmen auch die Anwesenheitspflicht im Büro gekippt.
Freie Hand bei der Wahl von Arbeitszeit und Arbeitsort haben auch die Mitarbeiter von SAP, Deutsche Bank und Google.
Die Mitarbeiter von Netflix wiederum dürfen so oft und so lange in Urlaub gehen wie sie möchten- auf Vertrauensbasis und ohne administrative Umwege.
Der Modus des Work-Life-Blendings birgt jedoch auch das Risiko der ständigen Erreichbarkeit und einer kontinuierlich schrumpfenden wirklichen arbeitsfreien Zeit.. Eine Möglichkeit dem entgegen zu Wirken , sind explizite Abschaltzeiten.
Der Designer Stefan Sagmeister etwa gestattet seinen Mitarbeitern in New York alle 7 Jahre eine ganzjährige Auszeit.
BMW Mitarbeiter können mit ihrem Vorgesetzten Zeiten vereinbaren, in denen sie grundsätzlich nicht zu erreichen sind.
So entsteht kostbare Frei-Zeit , die echten Abstand zur Arbeit ermöglicht.
Die Beispiele verdeutlichen, dass die Ära des Work-Life-Blendings Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt. Insbesondere gilt es, den Balanceakt zwischen flexiblen Arbeitszeiten und gesicherten Ruhezeiten für die Mitarbeiter zu bewältigen. Erst wenn das gelingt, können die Potentiale der Work-Live-Verschmelzung wirklich ausgeschöpft werden.
Lena Papasabbas