Ausgrabungen

#1 von Mimikri , 19.01.2022 15:07

Überreste eines riesigen Vorläufers des Menschen gefunden
Forscher des Instituts für Paläontologie Warschau haben in Polen die Knochen eines riesigen Dicynodontias entdeckt, der als Vorläufer aller Säugetiere, darunter auch des Menschen gelten soll. Das schreibt das Fachmagazin Science am Samstag.
Wie es heißt, soll das Tier die Größe eines Dinosauriers oder Elefanten haben und 200 Millionen Jahre alt sein.

Aus Knochenfunden sei das Tier rekonstruiert worden. Es soll so groß wie ein Afrikanischer Elefanten gewesen sein — 4,5 Meter lang, 2,6 Meter hoch und neun Tonnen schwer.
Der Fund könne die Vorstellung von der Evolution der Vorläufer der Säugetiere kardinal ändern, so das Blatt. Bisher hatten die Forscher vermutet, dass ältere Säugetiere in „den Schatten geraten“ seien, während Dinosaurier gewachsen seien.

Nun klären die Forscher, wie die Dicynodontias dieselbe riesige Große und dasselbe riesige Gewicht erreichen konnten und wie sie mit riesigen Sauriern hatten koexistieren können.
Die Knochen von zwei Vertretern der Art Lisowicia bojani wurden nahe der schlesischen Ortschaft Lisowice entdeckt. Die Fundschicht sei etwa 210 Millionen Jahre alt und zähle somit zum Obertrias, schreibt das Blatt. Das Tier sei höchstwahrscheinlich Pflanzenfresser gewesen.

Lisowicia bojani zählt zur Gruppe der Dicynodontia, die wiederum Teil der Therapsiden sind, aus denen letztlich die heutigen Säugetiere hervorgingen.

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#2 von Richard , 19.01.2022 15:08

Unglaublicher Fund in Algerien stellt Menschheitsgeschichte in Frage

Archäologen haben einen bemerkenswerten Fund in Algerien gemacht, der Aufschluss darüber geben kann, wo sich die „eigentliche Wiege“ der Menschheit befindet und wann sich unsere Vorfahren auf weite Reisen begeben haben. Die Ergebnisse der entsprechenden Studie sind in der Fachzeitschrift „Science“ dargelegt.

Heutzutage beanspruchen zwei Ecken Afrikas für sich die Rolle der „Wiege der Menschheit“, und zwar der Awash-Nationalpark in Äthiopien und die Olduvai-Schlucht im ostafrikanischen Grabenbruch in Tansania. In diesen beiden Regionen sind Vertreter einer Gattung der Hominiden etwa vor 2,6 bzw. 2,4 Millionen Jahren aufgetaucht. Jedoch ist es bisher nicht klar genug, wo sich ihre Heimat genau befindet und wie sie sich auf der Erde weiter ausgebreitet hatten, was heftige Auseinandersetzungen zwischen den Wissenschaftlern verursacht.
Die Forscher um Mohamed Sahnouni, den Studienautor des National Research Center for Human Evolution im spanischen Burgos und Leiter des Untersuchungsprojekts in Ain Boucherit in Algerien stellten fest, dass so ein Streit keinen Sinn macht.
Die in Ain Boucherit ausgegrabenen Steinwerkzeuge können den Forschern zufolge bis zu 2,4 Millionen Jahre alt sein. Dies würde davon zeugen, dass diejenigen, die mit „den Technologien“ aus der Olduvai-Schlucht bekannt waren, praktisch gleich nach dem Erscheinen der Gattung der Hominiden ins nordafrikanische Territorium gelangt seien, das tausende Kilometer weit weg liege.

Die Funde aus Algerien würden zeigen, dass sich unsere Vorfahren schnell in alle Regionen Afrikas vorgewagt und nicht nur im Osten des Kontinents gelebt hätten, sagte Mohamed Sahnouni. „Tatsächlich war ganz Afrika die Wiege der Menschheit“.


 
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zuletzt bearbeitet 19.01.2022 | Top

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#3 von Bambus , 19.01.2022 15:12

Frühester Nachweis für gemeinsame Brutgebiete von Vögeln und Reptilien entdeck

Ein internationales Forscherteam hat einen Fossilienfund in Rumänien als frühesten Nachweis für gemeinsame Brutgebiete von Vögeln und Reptilien identifiziert. Wie die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature Scientific Reports" berichteten, untersuchten sie dafür rund 68 Millionen Jahre alte versteinerte Eier und Eierschalenfragmente, die der rumänische Paläontologe Matyas Vremir 2011 an einem Flussufer in der zentralrumänischen Region Oarda de Jos gefunden hatte.

Vremir ordnete mit dem internationalen Forscherteam die Eier-Fossilien zwei Vogelarten und zwei Reptilienarten zu, Vorfahren der heutigen Krokodile. Dass die Eier von Reptilien dicht an dicht mit Vogeleiern entdeckt wurden, lasse vermuten, dass die Reptilien von den Urzeit-Vögeln "nicht nur toleriert, sondern vielleicht nicht als Bedrohung" für die Vogeleier und -jungen wahrgenommen worden seien, heißt es in der Studie.

Die Autoren hoben hervor, damit sei der Fossilienfund "einmalig bei den Wirbeltier-Fossilienfunden" und stelle "den ersten Beleg" dafür dar, dass Tiere verschiedener Arten das selbe Brutgebiet nutzten. "Hier geht es nicht nur um einen interessanten Haufen Steine, sondern um eine Geschichte, die noch viele unentdeckte Geheimnisse birgt", sagte Vremir der Nachrichtenagentur AFP.


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#4 von Blauer Engel , 19.01.2022 15:14

Tutanchamun-Amulett

Australische Forscher haben ein Rätsel gelöst, über das sich Wissenschaftler seit mehr als 100 Jahren den Kopf zerbrechen. Sie haben festgestellt: Das sogenannte libysche Wüstenglas, das im Schmuck des ägyptischen Pharaos Tutanchamun entdeckt wurde, wurde durch einen Meteoriteneinschlag vor etwa 29 Millionen Jahren geformt.

Die Ergebnisse der Studie publizierte die Fachzeitschrift „Geology“. Archäologen setzen sich mit dem Ursprung des Glases seit 1922 auseinander, als ein Amulett in Form eines Skarabäus-Käfers und andere Schmuckstücke aus diesem Material im Grab von Tutanchamun gefunden wurden.
Dr. Aaron Cavosie vom Zentrum für Weltraumwissenschaften der Curtin School of Earth and Planetary Sciences hat winzige Teilchen des Minerals Zirkon erforscht, die im gelben Glas entdeckt wurden. Die Analyse habe gezeigt, dass in diesen Teilchen Spuren des seltenen Minerals Reidit vorhanden seien, das nur bei einem Meteoriteneinschlag auf der Erdoberfläche erzeugt werden kann.
„Das ist ein ewiges Diskussionsthema, ob das Glas während eines Meteoriteneinschlags oder während eines Luftstoßes entstanden ist“, sagte Cavosie.

Die beiden Vorgänge können zum Schmelzen führen. „Allerdings erzeugen nur Meteoriteneinschläge Stoßwellen, die unter hohem Druck stehende Mineralien bilden. Das Auffinden von Reidit-Spuren beweist, dass das Glas als Ergebnis eines Meteoriteneinschlags entstanden ist“, sagte der Wissenschaftler.

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#5 von William G. , 19.01.2022 15:15

9.000 Jahre alte Stadt bei Jerusalem

Israelische Archäologen haben kürzlich bei einer Ausgrabung in der Nähe von Jerusalem die Überreste einer prähistorischen Stadt entdeckt, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass diese uralte Siedlung, die sich fünf Kilometer westlich von Jerusalem befindet, eine der größten antiken Städte der Steinzeit gewesen sein könnte. Das Alter der Überreste wird auf etwa 9.000 Jahre geschätzt.
Forscher gehen davon aus, dass einst bis zu 3.000 Menschen in der Stadt gelebt haben könnten. Vor dieser Entdeckung nahmen Archäologen an, dass das Gebiet in dem Zeitalter unbewohnt war, als Menschen von der Jagd und dem Sammeln zu einem sesshafteren Lebensstil sowie der Landwirtschaft übergingen.

Bei den Ausgrabungen fanden die Wissenschaftler jedoch Spuren von großen Gebäuden, Straßen und Friedhöfen, was auf einen gewissen Fortschritt in der Stadtplanung hindeutet. Zudem wurden Überreste von Silos für Saatgut entdeckt, was für ein relativ hohes Maß an landwirtschaftlicher Entwicklung spricht.
Darüber hinaus zeigen gefundene Tierknochenreste, dass sich die Bewohner auf die Zucht von Schafen spezialisiert haben könnten und die Jagd in dieser Periode in den Hintergrund getreten sei.

Zu anderen dort von den Archäologen entdeckten Artefakten zählt eine Großzahl von Pfeilspitzen, Äxten, sichelförmigen Klingen und Messern.

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#6 von Historiker , 19.01.2022 15:17

Die Geografie dieses Reiches muss neu geschrieben werden
Vor 2500 Jahren gründete Griechen am Nordrand des Schwarzen Meeres zahlreiche Städte. Neue Grabungen zeigen, dass damals die Landschaft ganz anders aussah als heute. Das bedeutet, dass Ruinen neu identifiziert werden müssen.

Denn dort, um die Straße von Kertsch, dem Ausgang des Asowschen Meeres ins Schwarze, blühte einst das Bosporanische Reich.
Die historische Geografie an der Straße von Kertsch muss wohl neu geschrieben werden , zumindest was ihre östliche Seite, die Halbinsel Taman, betrifft. Denn ihre Topografie will so gar nicht zur Überlieferung antiker Quellen passen, allen voran der detaillierten Beschreibung des griechischen Geografen Strabon (ca. 63 v.–23 n. Chr.).

Mit dessen „Geografika“ in der Hand hat ein Team um Udo Schlotzhauer 2007 begonnen, alte Forschermeinungen einer Revision zu unterziehen. In Zusammenarbeit mit Denis Zhuravlev vom Historischen Museum Moskau hat der Archäologe der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts nicht nur Funde aus den zahlreichen Ruinenstätten auf der Taman-Halbinsel analysiert, sondern dort auch mehr als hundert Bohrungen durchführen lassen. Inzwischen ist sich Schlotzhauer sicher: „Es hat in der Antike nicht nur eine Verbindung zwischen Schwarzem und Asowschem Meer gegeben, sondern zwei. Damit kommt die Identifizierung mancher Orte auf den Prüfstand.“

In seinem voluminösen Werk hatte sich Strabon, der unweit der Südküste des Schwarzen Meeres lebte, gleich in zwei Büchern der Maiotis und dem Kimmerischen Bosporus gewidmet, wie das Asowsche Meer und die Straße von Kertsch in der Antike genannt wurden. Denn auch dieser Bosporus bildete – wie jener bei Byzanz – nach der Vorstellung der Zeitgenossen die Grenze zwischen Europa und Asien.

Während die Städte auf dem westlichen Ufer nicht zuletzt durch Inschriftenfunde sicher lokalisiert werden können, ist man auf der Taman-Halbinsel auf die schriftliche Überlieferung angewiesen. Zwar haben sich auch dort zahlreiche Ruinen aus der Antike erhalten. Aber seitdem wurden ihre Quader zu „wandernden Steinen“, fanden als Spolien Verwendung in neuen Siedlungen, Hafenanlagen und Festungen, sodass sich kaum Inschriften am Originalstandort erhalten haben
Ziemlich detailliert berichtet Strabon, an welchen Orten man vorbei kommt, wenn man von Süden aus ins Asowsche Meer hineinfährt: „So erscheint Phanagoreia, eine bedeutende Stadt, dann Kepoi und Hermonassa und Apaturon. Von diesen liegen Phanagoreia und Kepoi auf ... einer Insel, dem Hineinfahrenden zur Linken, die übrigen Städte aber zur Rechten.“ Diese Insel aber werde von der Maiotis und einem Arm des Flusses Hypanis gebildet, wie der vom Kaukasus kommende Kuban von den Griechen genannt wurde.

Diese geheimnisvolle Insel gibt es nicht mehr. Vielmehr zeichnet sich die Taman-Halbinsel heute durch eine einigermaßen geschlossene Kontur aus, in die allerdings zahlreiche Binnenseen eingebettet sind. Im Süden wird sie von einer langen sandigen Nehrung abgeschlossen, die ein Haff abschließt.

„Um diesen Widerspruch mit den schriftlichen Quellen in Einklang zu bringen, haben moderne Wissenschaftler angenommen, dass der Kuban in der Antike weiter im Westen in die Straße von Kertsch mündete und dabei mit seinen zwei Armen mehrere Inseln gebildet hat“, erklärt Schlotzhauer den Ansatz seiner Forschungen. Der Korokondamitische See, an dem nach Strabon die Insel mit den Städten Phanagoreia und Kepoi gelegen haben soll, wäre danach eine östliche Ausbuchtung im Bosporus gewesen.

„Das aber hätte bedeutet, dass der Kuban, der aus dem Kaukasus kommend ja zahlreiche Sedimente mit sich führt, in der Antike 30 Kilometer weiter westlich ins Meer gemündet hätte als heute“, sagt Schlotzhauer. „Das würde allen Erfahrungen der Geografie widersprechen.“ Also begann er in Zusammenarbeit mit den Kölner Geografen Daniel Keltenbaum und Helmut Brückner, im Bereich des angenommenen Flusslaufs bis zu 16 Meter tiefe Bohrungen in den Untergrund der Taman-Halbinsel zu treiben. Das Ergebnis war verblüffend: „Die Bohrkerne zeigen allein ein terrestrisches und kein fluviales Ablagerungsmilieu. Da floss zu keiner Zeit in den letzten 5000 Jahren Wasser.“

Ganz anders verhielt es sich jedoch weiter östlich, in den Senken, in denen die Mündungsarme des Kuban liegen. Die Bohrungen belegen, dass da, wo sich heute festes Land erstreckt, vor 2500 Jahren Wasser um eine große Insel floss. Hier, etwa 15 Kilometer östlich von der heutigen Straße von Kertsch, war die Einfahrt ins Asowsche Meer über eine Art Lagunensystem (dem Korokondamitischen See) leicht möglich, folgert Schlotzhauer. Die Wissenschaftler haben diese zweite Durchfahrt „Kuban-Bosporus“ genannt. Damit aber macht die Beschreibung Strabons gänzlich andere Identifizierungen der am Ufer liegenden Städte plausibel.

Kepoi etwa könnte für Schlotzhauer inzwischen mit Hermonassa identisch sein, während dieses wesentlich weiter im Osten gesucht werden müsste. Allerdings gibt es für ihn Argumente, dass Putin seine Amphoren tatsächlich in den Ruinen von Phanagoreia gemacht hat. Denn die Stadt wurde der Überlieferung nach später als Kepoi gegründet.
Am Ufer des „Kuban-Bosporus“ dürften neben Hermonassa auch die sogenannten „Kurgane der Sieben Brüder“ gelegen haben und nicht, wie bislang angenommen, im Landesinneren. Das aber würde bedeuten, dass die bei ihnen liegende Siedlung auch eine Hafenstadt war, die offenbar nicht von den „barbarischen“ Sindern, sondern von griechischen Kolonisten besiedelt worden war.
„Vielleicht gehört das Apaturen-Heiligtum, das Strabon als letzte Landmarke in seiner Aufzählung nennt, zu der Stadt der Sinder. Auf dem westlichen Ufer könnte Phanagoreia der Ort sein, den die Forschung bislang mit Hermonassa identifiziert hat.“ Heute liegt über den Ruinen die Stadt Taman, die der Halbinsel den Namen gab. Kepoi könnte für ihn an die damit freigewordene Stelle von Phanagoreia rücken.

Es war wohl eine Mischung aus Landhunger, Schatzsuche und Händlergeist, der die ersten Griechen Ende des 7. Jahrhundert in die unwirtliche Gegend trieb, in der selbst das Meerwasser im Winter gefror, wie der Historiker Herodot voller Schaudern berichtete. Sie hielten sich nicht lange am Bosporus auf, sondern drangen weiter bis an die Don-Mündung vor. Dort zogen sie die Schätze der Skythen an, das Gold des Kaukasus etwa oder auch Sklaven und Pferde, begehrte Prestige-Ausweise des Adels. Nicht umsonst verorteten die Griechen ihre Sage vom Goldenen Vlies in Kolchis im heutigen Georgien.

Um diese einträgliche Route zu sichern, entstanden bald auch Siedlungen auf dem Weg dorthin, Phanagoreia etwa oder Pantikapaion auf der europäischen Seite der Straße von Kertsch und die ältere und bedeutendere Hauptstadt des Bosporanischen Reiches. Nun wurden Massengüter wie Getreide und Fisch zu wertvollen Handelswaren.

Doch die Nachbarschaft zu den wehrhaften Steppenbewohnern verlief nicht reibungslos. Das war denn auch der Grund, warum sich die Griechen an der Straße von Kertsch im 5. Jahrhundert v. Chr. zum Bosporanischen Reich zusammenschlossen. Dessen berühmtester Herrscher wurde Mithradates VI. Eupator, der auch über Pontos in Kleinasien gebot und im 1. Jahrhundert v. Chr. die Römer in drei Kriegen das Fürchten lehrte. In seinem Palast am Kimmerischen Bosporus soll sich der am Ende geschlagene König 63 v. Chr. den Tod gegeben haben. Doch das ist eine andere Geschichte.

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
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