Mega-Tourismus-Projekt an der Ostsee geplant: Center Parcs kommt nach MV
Für 220 Millionen Euro soll auf der Halbinsel Pütnitz ein Ferienpark mit insgesamt 600 Ferienhäusern entstehen. Weitere Projekte sollen das Konzept abrunden. Doch die Entmilitarisierung des Flugplatzes stellt die Beteiligten vor finanzielle Herausforderungen. Unterstützung kommt aus Schwerin.
Jetzt steht es fest: Mecklenburg-Vorpommern bekommt einen Center Parc. Das bestätigte das französische Mutter-Unternehmen, die Groupe Pierre et Vacances. Eine entsprechende Absichtserklärung zwischen der Stadt Ribnitz-Damgarten und Center Parcs stehe kurz vor der Unterzeichnung.
Center Parcs plant, rund 220 Millionen Euro auf dem ehemaligen Flugplatzgelände auf der Halbinsel Pütnitz zu investieren. Auf 120 Hektar sollen demnach 600 Ferienhäuser und -appartments mit insgesamt 2800 Betten entstehen. Das ist ein etwas kleinerer Park als zuletzt gebaute Center Parcs. In Leutkirch im Allgäu beispielsweise wurde vor zwei Jahren ein Ferienpark mit 1000 Ferienhäusern eröffnet.
Jährlich rund 600 000 Übernachtungen geplant
Auf Pütnitz rechnet der Investor mit jährlich rund 600 000 Übernachtungen. 175 Vollzeitarbeitsplätze sollen entstehen. Geplant ist, dass der Park 2024 eröffnet.
Hintergrund ist, dass der geplante Center Parc zwar der größte, aber nur ein Baustein des Tourismusprojektes „Bernsteinressort“ sein soll. In Zusammenarbeit mit der Stadt Ribnitz-Damgarten und weiteren Partnern solle die Halbinsel laut Frank Daemen, Geschäftsführer Center Parcs Deutschland, zu einer „touristischen Gesamtdestination“ entwickelt werden, die individuell auf die Region zugeschnitten sei.
Das Gelände biete Raum, um Ferienhäuser weiteren Freizeitangeboten zu verbinden. Auch die Möglichkeit, hochwertige Freiflächen zu schaffen sowie natürliche Lebensräume im Konzept zu berücksichtigen, „war für die Standortwahl für uns ausschlaggebend“, so Daemen.
Bereits 2018 war bekannt geworden, das Center Parcs an dem Standort Pütnitz interessiert ist. Zuvor war ein sogenanntes Raumordnungsverfahren abgeschlossen worden, dass den Weg frei gemacht hat für die touristische Entwicklung der Halbinsel.
Einer der nächsten wichtigen Schritte sei die Altlastensanierung und Erschließung des Geländes. Gerade die Entmilitarisierung des Flugplatzes stellt die Beteiligten vor finanzielle Herausforderungen. Unterstützung kommt dafür aus Schwerin.
Das Wirtschaftsministerium hat bei Gesamtkosten für diesen Teil in Höhe von rund 45,5 Millionen Euro dafür Fördermittel in Höhe von rund 43,2 Millionen Euro zugesichert. Unter anderem ist eine Kampfmittelberäumung notwendig. „Mit der anstehenden Erschließung des Geländes werden die Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes geschaffen“, so Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Mit der Ansiedlung eines Center Parcs werde Mecklenburg-Vorpommern um eine touristische Attraktion reicher. Nicht nur Ribnitz-Damgarten profitiere, sondern die gesamte Region.